Nach 45 Minuten war Liverpool satt
Der FC Liverpool gewinnt souverän gegen Porto und schafft sich eine hervorragende Ausgangslage.
Als was wurde dieser FC Porto vor dieser Partie nicht alles betitelt. Als einfaches Los, Traumlos, für einige war es sogar ein Freilos, das der FC Liverpool in diesem Viertelfinal bekommen hatte.
Nun, so weit kam es nicht, Porto trat an zum Hinspiel im Anfield-Stadion. Zumindest rannten zehn Männer in blau-weissen Trikots auf dem Rasen herum. Nur taten sie das meist derart planlos, oft ohne Ball und fast immer hinterher, dass die Portugiesen ihrem Ruf als chancenlose Aussenseiter gerecht wurden. Es dürften bei ihnen zwischendurch wohl sogar die Bilder von 2018 hochgekommen sein, von diesem demütigenden 0:5 im Achtelfinal im heimischen Estadio do Dragao. Es war die Entscheidung schon im Hinspiel gegen Liverpool gewesen.
Portos früher Rückstand
0:2 endete der gestrige Abend, der nie zum Abend der Portugiesen hatte werden können. Weil sie überfordert waren mit dem Tempo des Premier-League-Leaders, mit dessen Kurzpassspiel vor dem Tor, eigentlich mit allem. Als sie sich nach einer halben Stunde ein erstes Mal entschieden, Goalie Alisson etwas Arbeit zu verschaffen, lagen sie schon 0:2 zurück, hatte Naby Keita den Ball nach einer schönen Stafette via Porto-Verteidiger Oliver Torres am chancenlosen Iker Casillas vorbei ins Tor befördert.
Noch nicht einmal fünf Minuten waren da gespielt. In der 26. Minute brauchte Firmino nur den Fuss hinzuhalten, um den Ball und die perfekte Vorlage von Alexander-Arnold zu verwerten. Und hätte Liverpool nicht die Güte gehabt, Chancen zuhauf zu vergeben, der Ausflug nach England hätte für Porto desaströs geendet.
Ein kleines Lebenszeichen
In der 13. Minute versprang Mané der Ball, fünf Minuten später vergab Salah. Das tat der einstige Basler in der 22. Minute gleich noch einmal, weil er alleine vor Casillas fast zu viel Zeit hatte und sich dafür entschied, den Ball am linken Pfosten vorbeizuschieben. Dann traf Firmino.
Es war so etwas wie ein später Weckruf für Porto. Marega, von Beruf eigentlich Torschütze, verpasste alleine vor Alisson aber zweimal seinen siebten Treffer im siebten Champions-League-Spiel in Folge. Nach der Pause hatte der 27-jährige Malier noch zweimal so etwas wie eine Möglichkeit, er scheiterte mit seinem satten Schuss an Alisson in der 69. Minute, in der 78. schoss er aus wenigen Metern weit übers Tor. Damit hatte es sich dann auch mit der portugiesischen Angriffslust.
Die Bemühungen eingestellt
Und Liverpool schien mit seiner Arbeit und Ausbeute aus 45 Minuten derart zufrieden, dass es seine Bemühungen, noch ein drittes Tor zu schiessen, so gut wie einstellte. Ob sie sich rächen wollen für das 0:5 aus dem letzten Jahr, das sei er immer wieder gefragt worden vor dem Spiel, sagte Porto-Trainer Sergio Conceicao. «Dabei ist es nur ein Fussballspiel. Und jede Partie hat ihre eigene Geschichte.» Die gestrige ähnelte derjenigen von 2018 aber schon gewaltig. Nur war das Ende etwas schmeichelhafter.
Und Jürgen Klopp, der Trainer von Liverpool, was hatte der noch gesagt? «Die Leute haben geredet, jeder hätte sich Porto gewünscht, sagten sie. Die Leute schauen nur auf Zahlen und Namen. Doch wer Ahnung hat von Fussball, der will Porto nicht als Gegner.» Offensichtlich versteht der 51-Jährige nicht viel von seinem Beruf. Jedenfalls hätte er sich kaum etwas Besseres wünschen können als diesen Gegner.
Liverpool - Porto 2:0 (2:0)
SR Lahoz (ESP)Tore: 5. Keita 1:0. 26. Firmino 2:0Liverpool: Alisson; Alexander-Arnold, Lovren, Van Dijk, Milner; Henderson, Fabinho, Keita; Salah, Firmino (82. Sturridge), Mané (73. Origi)Porto: Casillas; Maxi Pereira (77. Fernando), Felipe, Eder, Alex Telles; Corona, Danilo, Oliver Torres (73. Costa), Otavio; Marega, Soares (62. Brahimi)Bemerkungen: Liverpool ohne Shaqiri (Ersatz), Robertson (gesperrt), Lallana und Oxlade-Chamberlain (beide verletzt). Porto ohne Pepe, Herrera (beide gesperrt) Marius und Aboubakar (verletzt)Verwarnungen: 17. Soares (Foul). 61. Felipe (Foul).
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