Mut und Geschicklichkeit
Bereits zum 38. Mal fand das vom Trial-Club Schwenden organisierte Alpentrial auf der Grimmialp statt. Über hundert Fahrer stellten ihre Geschicklichkeit an zwei Renntagen beim Anlass im Diemtigtal unter Beweis.

Wie bereits im Vorjahr zeigte der Jurassier Noé Pretalli eine eindrucksvolle Vorstellung und konnte sich erneut den Sieg beim Alpentrial Grimmialp im Diemtigtal und bei der gleichzeitig drittletzten Runde der Schweizer Meisterschaft sichern. Pretalli verbüsste über das ganze Wochenende bloss 59 Strafpunkte und landete damit klar vor dem Zweitplatzierten in der Kategorie Elite, vor dem Walliser Thierry Graber, welcher 107 Strafpunkte kassierte.
Die Sportart Trial kommt ursprünglich aus England. Als Gründerväter des Trial-Sports gelten zwei Briten, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf die Idee kamen, einen Berg mit ihren Motorrädern zu erklimmen. Der Name der Sportart wurde vom englischen Begriff «trial» (Versuch, Prüfung) abgeleitet. Eine Legende besagt, dass zuvor bereits englische Briefträger eine Vorstufe für den Trial-Sport entwickelt haben, als sie beim Verteilen der Briefe versucht haben, möglichst nahe an die Häuser zu fahren.
Die wichtigste Regel beim Trial ist, dass die Füsse den Boden nicht berühren dürfen. Passiert dies trotzdem, gibt es Strafpunkte. Der Fahrer, der in seiner Klasse die wenigsten Strafpunkte aufweist, holt sich am Ende den Sieg.
Lange Strecke
Beim Alpentrial auf der Grimmialp hatten die Fahrer an beiden Tagen des Wochenendes jeweils maximal sechseinhalb Stunden Zeit, die rund zwölf Kilometer lange Strecke zu absolvieren. Für eine Trial-Veranstaltung wird ein Parcours im Gelände festgelegt. Auf dieser Strecke sind auf der Grimmialp zehn sogenannte Sektionen ausgesteckt. Diese Sektionen sind mit Flaggen und Bändern markiert und führen über Naturhindernisse wie grosse Steine oder gefallene Bäume. In den einzelnen Sektionen achten Trial-Richter darauf, ob und wie ein Fahrer den Boden berührt.
Die Faszination Trial lässt sich laut Hans Teuscher, OK-Präsident des Trial-Clubs Schwenden, damit erklären, dass man die Sportart auf einem relativ kleinen Raum betreiben kann und sich Lärm und Abgasemissionen in Grenzen halten. «Mit ein paar Steinen oder auf einem Asphaltplatz kann man bereits trainieren. Allerdings findet man noch bessere und abwechslungsreiche Trainingsmöglichkeiten auf einer Rundstrecke wie etwa auf der Gokartstrecke in Lyss», bemerkt Teuscher.
Mentale Stärke gefordert
Die Trial-Fahrer trainieren meistens für sich, teilweise auch auf nicht dafür vorgesehenem Gelände. Beim Training wie im Wettkampf mit dabei sind die Helfer der Fahrer, welche ein sehr gutes Gespür beweisen müssen, wann der Fahrer Unterstützung benötigt und wann er lieber auf eine Hilfestellung verzichtet, um keine Strafpunkte zu bekommen. Geschicklichkeit und Mut sind die wichtigsten Fähigkeiten, die ein guter Trial-Fahrer mit sich bringen sollte. Auch die mentale Stärke ist entscheidend. Der Sportler muss schnell reagieren und antizipieren können, wie er die einzelnen Posten am besten bewältigen kann.
Bergkulisse beeindruckt
Unter den hundert teilnehmenden Fahrern auf der Grimmialp waren auch solche, die extra wegen des umwerfenden Alpenpanoramas die Reise ins Diemtigtal auf sich genommen hatten. «Einige Fahrer aus Deutschland oder den Niederlanden fahren normalerweise bei sich zu Hause nur in kleinen Kiesgruben. Für sie ist ein Anlass mit solch einer brillanten Bergkulisse ein richtiges Erlebnis», befand Hans Teuscher, der früher selbst auf den rund 7500 Franken teuren Motorrädern um den Tagessieg fuhr.
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