Mühleberg: Papier ins Netz gestellt
AKW MühlebergDie «Wochenzeitung» (WOZ) hat das Gesuch veröffentlicht, mit dem die Mühleberg-Gegner die Abschaltung des AKW fordern. Das Gesuch enthält inhaltlich nicht viel Neues. Einige Passagen stellen die nationale Aufsichtsbehörde Ensi jedoch in kein allzu gutes Licht.
Das Gesuch gilt als geheim, weil es in einzelnen Passagen aus Gutachten zitiert, die ihrerseits als geheim eingestuft worden sind. Dennoch hat das Gesuch des Berner Anwalts Rainer Weibel, der vom Bund den Entzug der Betriebsbewilligung für das AKW Mühleberg fordert, kurz vor Ostern den Weg auf das Onlineportal der «Wochenzeitung» (WOZ) gefunden. Inhaltlich enthält das Papier nicht viel Neues, die wesentlichen Fakten sind bekannt. So etwa die Aussage des deutschen Prüfinstituts TÜV Nord zur Zugankerkonstruktion im AKW Mühleberg, die den mit Rissen behafteten Kernmantel stabilisieren soll: «Der Erhalt der Integrität der Kernmantel-Zugankerkonstruktion im Betrieb und bei Störfällen kann nicht uneingeschränkt vorausgesetzt werden.» Weiter schrieb der TÜV Nord 2006, dass nach seiner Einschätzung das Versagen eines oder mehrerer Zuganker nicht auszuschliessen sei. Nuklearaufsicht unter Kritik Anwalt Weibel und seine über Hundert Mandanten – alles Anwohner der Gefahrenzonen 1 und 2 von Mühleberg – haben das Tüv-Nord-Gutachten dem Öko-Institut Darmstadt zur Beurteilung vorgelegt. Aus dessen Stellungnahme zitiert Weibel in seinem Gesuch an das Eidgenössische Energiedepartement Uvek ebenfalls. Und diese Passagen sind nicht eben förderlich für den Ruf des Nuklearsicherheitsinspektorats Ensi. Für das Öko-Institut ist es «nicht nachvollziehbar, weshalb das Ensi trotz des Tüv-Gutachtens seit 2006 dem Bewilligungsinhaber noch vier Jahre Zeit einräumt, das bisherige Instandhaltungskonzept zu überarbeiten.» Die BKW musste der Aufsichtsbehörde tatsächlich erst letzten Dezember darlegen, wie sie das Problem mit den Kernmantelrissen beheben will. Eine Stellungnahme des Ensi steht noch aus. phm>
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