Mordversuch an Tochter: 14 Jahre Haft für Ex-Landrat
Ein Ex-Landrat wurde wegen versuchten Mordes zu 14 Jahren Haft verurteilt. Der Baselbieter wurde noch weiterer Delikte schuldig gesprochen.

Im Prozess gegen einen früheren Baselbieter SD-Landrat hat das Strafgericht Baselland das Urteil eröffnet. Der Mann, der laut Anklage über Jahre seine Tochter missbraucht und später auf sie und ihren Freund geschossen hatte, wurde zu einer Freiheitstrafe von 14 Jahren verurteilt.
Das Gericht in Liestal sprach den heute 52-jährigen Mann am Freitag des mehrfachen versuchten Mordes, der schweren Körperverletzung, der Pornographie und weiterer Delikte für schuldig. Vom Vorwurf der Vergewaltigung und der mehrfachen sexuellen Handlungen mit Kindern wurde der Angeklagte dagegen wegen Verjährung freigesprochen.
Staatsanwaltschaft verlangte 15 Jahre
Mit dem Strafmass liegt das Baselbieter Strafgericht ein Jahr unter der Staatsanwaltschaft, die eine Haftstrafe von 15 Jahren sowie anschliessende Verwahrung beantragt hatte. Die Verteidigung hatte dagegen im Prozess, der am 18. Oktober begonnen hatte, für eine Freiheitstrafe von dreieinhalb Jahren plädiert.
Im weiteren muss der Angeklagte seiner Tochter und seinem Schwiegersohn eine Genugtuungssumme von insgesamt 50'000 Franken zahlen. Die Urteilsgebühr wurde auf 66'000 Franken festgesetzt.
Missbrauch seit 1995
Die Staatsanwaltschaft hatte dem früheren Kantonsparlamentarier vorgeworfen, ab etwa 1995 seine damals minderjährige Tochter sexuell missbraucht zu haben. Am 25. April 2004 schoss der Verurteile auf seine Tochter und deren Freund. Die junge Frau wurde dabei mittelschwer verletzt.
Eine Woche nach den Schüssen hatte sich der Mann der Polizei gestellt. 2005 flüchtete er jedoch aus der geschlossenen Abteilung der Psychiatrischen Klinik Liestal, wo er wegen eines Suizidversuchs war. Über drei Jahre später nahmen ihn Grenzwächter im Mai 2008 bei einer Ausweiskontrolle in Laufenburg AG fest.
SDA/mrs
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