Im auch hierzulande beliebten US-Glace wurden Pestizid-Spuren entdeckt. Wie die «New York Times» berichtet, wurden bei zehn von elf getesteten Sorten der Wirkstoff Glyphosat nachgewiesen.

Obwohl geringe Mengen von Glyphosat in immer mehr Nahrungsmitteln entdeckt werden, sorgt der Fall von «Ben & Jerry's» in den USA für Schlagzeilen. Denn die Firma aus Vermont bewirbt ihr Produkt nicht nur als familienfreundlich, sondern auch als ökologisch. Man verwende nur natürliche, keine genmanipulierten Inhaltsstoffe, versichert der Nachhaltigkeitsbeauftragte des Unternehmens, Rob Michalak, der Zeitung.

Zur Firmenphilosophie passt kein Pestizid: Glyphosat ist der Hauptwirkstoff des Unkrautvernichters Roundup von Monsanto. Gemäss wissenschaftlichen Studien soll er krebserregend sein, Monsanto ficht die Resultate jedoch an.

Kritik an US-Umweltschutzbehörde

Zwar relativiert Ronnie Cummins, Gründer des Testers Organic Consumers Organisation, die Gefahr für den Konsumenten. Die gefundenen Pestizidspuren seien klein und würden keine Gesetze brechen. Er übte jedoch Kritik an der durch die US-Umweltschutzbehörde erlaubten Levels, denn es sei noch unklar, ab welcher Konzentration die Gesundheit gefährdet werde.

Cummins und Michalak vermuten, dass das Pestizid von Zutaten wie Erdnussbutter oder Kuchenteig herrührt, da es Weizen, Hafer oder Erdnüsse sind, die mehrheitlich mit Pestiziden behandelt werden.

Zehn Sorten des US-Sortiments wurden getestet. In der Sorte Cherry Garcia wurden keine Glyphosat-Spuren gefunden. In vier Proben waren die gefundenen Mengen sehr klein: Vanilla, Half Baked, Americone Dream, Chocolate Chip Cookie Dough.

Die fünf weiteren getesteten Sorten, geordnet nach steigender Anzahl an Pestizidspuren: Phish Food, The Tonight Dough, Peanut Butter Cup, Peanut Butter Cookie und Chocolate Fudge Brownie, welches die meisten Glyphosat-Anteile auswies.