Mitholztunnel : Schwarzpeter-Spiel vor Gericht
Zwei Jahre nach der Eröffnung drohte der Mitholztunnel schon wieder einzustürzen und musste teuer saniert werden. Der Kanton klagte gestern vor Gericht gegen die vermeintlich Verantwortlichen.

Ganze Trolleys mit Akten karrten die Juristen gestern ins Berner Obergericht – physischer Beweis für die «grosse Komplexität» des zu behandelnden Falls, wie der Gerichtsvorsitzende Georges Greiner sagte. Die Frage, die es zu klären galt: Wer trägt die Schuld am Baudebakel Mitholz? Zur Erinnerung: Der 640 Meter lange Mitholztunnel zwischen Kandersteg und Kandergrund wurde 2002 eröffnet. Bereits zwei Jahre später taten sich Risse in von bis zu 140 Metern Länge in der in der Tunnelwand auf, Betonbrocken stürzten auf die Fahrbahn und dieselbst hatte sich bis zu 40 Zentimeter abgesenkt. Der 18,5-Millionen-Franken-Bau drohte innert Wochen einzustürzen, musste notfallmässig geschlossen und anschliessend teuer saniert werden. Erst vor einem Jahr konnte das Flickwerk endlich wieder für den Verkehr freigegeben werden.