Mit neuem Schwung ins zweite Leben
Vor sechs Jahren verlor Matthias Lanzinger nach einem schweren Sturz bei einem Skiweltcup-Rennen seinen linken Unterschenkel. Der Österreicher hat sich mit dem Schicksal arrangiert, in Sotschi will er Gold gewinnen.

Er kann sich an fast alles erinnern. Etwa daran, wie er nach der Kuppe aus dem Gleichgewicht geriet, wie er in horrendem Tempo ins Tor knallte. Und auch die ersten Minuten nach dem Aufwachen aus dem künstlichen Koma vermag Matthias Lanzinger detailgetreu zu schildern. Er registrierte das Strahlen seiner Frau, spürte aber seine Beine nicht. Als ihm seine Gattin mitteilte, dass der linke Unterschenkel hatte amputiert werden müssen, verspürte der Österreicher kurioserweise Erleichterung. Er hatte befürchtet, querschnittgelähmt zu sein.