SC LangenthalMit ganz viel Kampf zum Ziel
Die Oberaargauer zittern sich in den Halbfinal: Mit einem 3:1 im sechsten Spiel bezwingen sie den HC Thurgau. Marc Kämpf leitet mit einem Ablenker den Sieg ein.

Spiel sechs, Drittel zwei und abermals dieselbe Leier wie in den Spielen zuvor: Der SC Langenthal geht dreimal alleine aufs gegnerische Tor zu, und Thurgau gleicht aus. Zuerst profitiert Robin Nyffeler von einem Ausrutscher, als er aus einer nicht unbedingt idealen Position schräg rechts abschliesst und an Torhüter Nicola Aeberhard scheitert. In der 24. Minute dann geht Dario Kummer alleine aufs Tor zu. Perfekt freigespielt von Luca Christen, trifft er nur den Stockhandschuh von Aeberhard. Und zuletzt Eric Himelfarb, der bei seinem Weg vors gegnerische Tor sogar noch Vorsprung einbüsst, sodass sein Schuss noch abgelenkt wird. Als wäre dies nicht genug des Ärgers folgt dann in der 33. Minute auch noch der Ausgleich. Thurgau zeigte sich schon mehrere Minuten zuvor sehr angriffig, agil und aggressiv, und Langenthal agierte oft ratlos und war dann in jener Minute zu oft einen Schritt zu spät. Irgendwann steht dann Patrick Spannring im Slot, wird angespielt und lupft die Scheibe über Pascal Caminadas Schultern hinweg ins Tor. Thurgau powert dann sogar noch weiter, ist nahe am zweiten Tor und an der Führung, verpasst diese aber unter anderem in Überzahl. Will der HCT das siebte Spiel mehr als Langenthal die Halbfinalqualifikation? Eine Frage, die man sich trotz diverser Bemühungen im Angriffsspiel des SCL nach 40 Minuten und je einem Torerfolg stellen darf.
Konter zur Führung
Dabei hatte Langenthal zu Beginn noch einen abgeklärten Eindruck gemacht, schien solid und hatte die Partie soweit im Griff. Thurgau setzte zwar fleissig Nadelstiche vor Pascal Caminada, das 1:0 war aber nicht unverdient. Gegen die sehr defensiv agierenden Thurgauer brachte dabei einer von wenigen SCL-Konterangriffen die Führung. Mit einem Pass in den Rückraum von Eric Himelfarb wurde Ronny Dähler freigespielt, dessen Schuss (9.) genau passte. Je länger das Drittel dauerte, desto mehr kam der SCL-Motor jedoch ins Stocken. In der 14. Minute ging das sogar so weit, dass sich Janik Loosli meterweit alleine vor Pascal Caminada wiederfand, aber zu überrascht war.
Das kann wertvoll sein
Dass der SCL nach dem dennoch erfolgten Ausgleich reagieren musste, spornte offenbar an, denn genau dies, verriet Marc Kämpf, war auch das Thema in der Kabine: «Wir haben uns gesagt, dass jetzt, nach diesem Kampf, jene Mannschaft gewinnt, die mehr will.» Und dass der SCL will, zeigte er in einer verbesserten Leistung im Schlussdrittel. Langenthal machte doch wieder etwas mehr für den Angriff, kreierte mehr Chancen als im zweiten Abschnitt und liess defensiv deutlich weniger zu. «Wir mussten uns klarwerden, dass wir mit Schönspielen nichts gewinnen. Und zu Beginn wollten wir zu oft zu schön spielen», erklärte Kämpf weiter.
Dass die Oberaargauer dann mit einem klassischen Murkstor die Führung erzielen, passt umso mehr. Yves Müller schiesst, im Slot lenkt Kämpf ab. Siebeneinhalb Minuten vor Schluss ist es die Entscheidung für den SCL, der über die ganze Serie hinweg eben doch individuell besser war und durch Kummers Treffer aufs verlassene Tor im entscheidenden Spiel immerhin 3:1 gewinnt. «Entscheidend aber war der Kampf. Es war eine Kampfserie», so Kämpf weiter, das habe sich heute mehrmals gezeigt. Auch nach dem Durchhänger im Mitteldrittel. «Und dass man diese gewinnen konnte, kann für den weiteren Verlauf des Playoff sehr wertvoll sein.» Dieses geht am kommenden Samstag weiter. Mit einem Auswärtsspiel zu Beginn der Halbfinals gegen Ajoie.
Fehler gefunden?Jetzt melden.