Leserreaktionen«Mit allen möglichen Ausreden»
Leserinnen und Leser äussern sich zu aktuellen Themen. Unter anderem zu den Aussagen von Nationalrat Jürg Grossen (GLP) zum gescheiterten Rahmenabkommen.

Zu: «Die FDP wird jetzt stark unter Druck kommen»
Jetzt herrscht Ratlosigkeit und Frustration bei den «Europa-Freunden». In ihrer Enttäuschung orakeln sie über eine «maximale politische Katastrophe» und bemühen Horrorszenarien für die Zukunft der Schweiz. Es gäbe jetzt nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder EWR oder sogar EU-Beitritt. Da frage ich mich, wo bleibt der gesunde Menschenverstand? Wenn ich mich an die damaligen Prophezeiungen bei einer Ablehnung des EWR erinnere, sehe ich gewisse Parallelen. Nichts davon ist eingetreten. Ich halte mich an das Zitat von Karl Valentin: «Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.» Adrian Junker, Enggistein
Was versteht Nationalrat Jürg Grossen unter «liberal», wenn die GLP das Land der immer zentralistischeren Europäischen Union unterwerfen will? Anders als mit dem Ziel EU ist das Institutionelle Rahmenabkommen nicht zu verstehen. Es entspricht dem politischen Machtanspruch der heutigen EU. Die Wirtschaft dient primär als Druckhebel. Wäre sie Vertragsthema, läge ein Win-Win-Abschluss in der Luft. Was heisst zum Beispiel dynamische anstelle automatischer Gesetzesübernahme? Eine der typischen schwammigen Ausdrücke eines Vertrages, bei dem die Gegenseite das letzte Wort und Recht auf Strafmassnahmen hat. Der Bundesrat hatte nur die Wahl zwischen Notbremse und EU. Er tat das Richtige. Zeit für einen Neuanfang, den die Schweiz verdient. Werner E Wiedmer, Biel
Mit allen möglichen Ausreden verurteilt Nationalrat Jürg Grossen (GLP) den Entscheid des Bundesrats, die Verhandlung über einen Rahmenvertrag mit der EU zu beenden. Dabei vergisst er, dass das Rahmenabkommen einen grossen Souveränitätsverlust für die Schweizer Bevölkerung bedeutet hätte. Ebenfalls würden unsere Sozialwerke durch die Gleichstellung der EU-Bürger arg in Mitleidenschaft gezogen. Und das haben wir nicht nötig, da zum Beispiel die AHV bekanntlich schon jetzt mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Zudem hat Jürg Grossen wohl vergessen, dass die WTO-Regeln auch ohne Rahmenabkommen eingehalten werden müssen. Er sagt, auch die Stromversorgung sei in Gefahr. Aber wieso bekämpfen die gleichen Kreise etwa Wasserkraftwerke und setzen auf EU-Importstrom aus Atom- und Kohlekraftwerken? Windkraft, Solarenergie, Biogas werden auch in Jahrzehnten nur einen kleinen Teil der benötigten Elektrizität liefern können. Aber die Unabhängigkeit und Selbstbestimmung der Schweiz zählt offenbar bei gewissen Politikern wenig. Samy Gugger, Heimenschwand
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Zu: «Wer Wildtiere fotografiert, kann sie in Gefahr bringen»
In Steffisburg dürfen wir uns seit vier Jahren an einer Fuchsfamilie erfreuen, die alljährlich ihren Nachwuchs aufzieht. Kaum durften die vier Jungen in diesem Jahr zum ersten Mal den Bau verlassen, wurden von zwei Personen - im Abstand von einem Meter zum Bau - Fotofallen installiert. Die mitgebrachten Kinder trampelten sogar auf dem Fuchsbau herum. Dieser Stress führte dazu, dass die Fuchsfamilie mit ihren vier Jungen umzog. Als die Fuchsfamilie nach gut einem Monat zurückkehrte, fehlten zwei Junge. Diese haben wohl den Umzug bei dem sehr kalten und nassen Wetter nicht überlebt. Ich hoffe, dass der Artikel bei Sensationslustigen zu einem Umdenken führt und man Wildtiere mit dem notwendigen Respekt behandelt und Abstand hält. Bruno Blatter, Steffisburg
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