«Mir als Zürcherin blutet das Herz»
FDP-Nationalrätin Doris Fiala liebäugelt mit einer Kandidatur für das Zürcher Stadtpräsidium. Die «einseitige linke Dominanz» ist ihr ein Dorn im Auge. Im Gespräch für das Amt sind aber auch weitere FDP-Grössen.

Nach dem Triumph des Links-Alternativen Richard Wolff in Zürich richten sich die Augen auf die Stadtrats-Gesamterneuerungswahlen vom Frühjahr 2014. Wer kandidiert für die Bürgerlichen für das Stadtpräsidium? FDP-Nationalrätin Doris Fiala vermied es bislang, darüber zu reden. Gegenüber der Zeitung «Schweiz am Sonntag» sagt sie nun: «Ich würde politisch und beruflich vieles aufgeben, aber ich schliesse nicht aus, dass ich – wenn die Voraussetzungen stimmen – bereit wäre, anzutreten und zu kämpfen.»
Für die neuen politischen Kräfteverhältnisse findet sie deutliche Worte: «Mir als Zürcherin blutet das Herz, wenn ich diese einseitige linke Dominanz in der Stadtregierung sehe: 7 von 9 Vertretern sind links, grün oder sogar sehr links. Wenn zumindest das Stadtpräsidium bürgerlich besetzt werden könnte, gäbe das für die Innen- und Aussenwirkung der Stadt ein starkes Gegengewicht beziehungsweise etwas mehr Gleichgewicht.»
Sie sei «innigst mit Zürich verbunden, gerade weil ich so lange im Ausland gelebt und gewirkt habe». Die letzten drei Stadtpräsidenten seien aus der Innerschweiz (Josef Estermann, Elmar Ledergerber) oder aus dem Aargau gekommen (Corine Mauch, die SP-Amtsinhaberin). «Es wäre doch schön, wieder einmal einen richtigen Stadtzürcher im Amt zu haben!», sagt Fiala im Gespräch mit der Zeitung.
Auch andere qualifizierte Kandidaten
Erst müssten nun aber die Freisinnigen eine Analyse der Nicht-Wahl von Kandidat Marco Camin machen. Wenn die FDP geschlossen hinter ihr stünde und weitere Verbündete möglich wären sowie auch ein starkes Bündnis mit CVP und SVP zustande kommen könnte – «dann würde ich mir eine Kandidatur ernsthaft überlegen», sagt Fiala. Allerdings gebe es auch noch andere qualifizierte Kandidaten, beispielsweise Filippo Leutenegger oder Carmen Walker Späh. Leutenegger soll gemäss der «NZZ am Sonntag» bereits eine Anfrage der Parteileitung auf dem Tisch haben. Noch gibt er sich bedeckt. «Es braucht sicher eine bekannte und erfahrene Persönlichkeit für die Kandidatur», hält er fest.
Präsidentin einer mehrheitlich linken Exekutive zu sein, würde Fiala nicht stören. Sie betont gegenüber der «Schweiz am Sonntag»: «Mein Nationalrats-Rating beweist, dass ich nicht zum Rechtaussen-Freisinn gehöre, sondern eingemittet im Freisinn politisiere.» Zürich könne international «eine noch tragendere Rolle spielen, ebenauf mit London oder Berlin».
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