Unglück vor kanadischer KüsteBisher zehn Tote nach Untergang von spanischem Fischtrawler geborgen
Ein Schiff mit 24 Besatzungsmitgliedern ist vor der Küste Kanadas gesunken. Bis jetzt konnten erst drei Menschen lebend geborgen werden.

Nach dem Untergang eines spanischen Fischtrawlers im Atlantik vor der Ostküste Kanadas haben Suchmannschaften bisher zehn Tote geborgen. Weitere 11 der insgesamt 24 Besatzungsmitglieder würden noch vermisst, berichtete die Zeitung «La Voz de Galicia» am frühen Mittwochmorgen unter Berufung auf die Behörden. Nur drei Männer hatten am Vortag geborgen werden können. Angesichts des in der Region etwa 450 Kilometer östlich von Neufundland extrem kalten Wassers und stürmischer See gab es für die anderen Seeleute kaum noch Überlebenschancen.
Die drei Überlebenden wurden unterkühlt in einem Rettungsboot gefunden, wie die Behördenvertreterin Maica Larriba aus Pontevedra in der nordwestspanischen Region Galicien, der Heimatregion des Trawlers, im spanischen Rundfunk sagte. Die Rettungskräfte fanden den Angaben zufolge noch zwei leere Rettungsboote und suchten am Dienstag nach einem vierten.
Die spanische Regierung verfolge die Rettungsaktion «mit Sorge», sagte die spanische Regierungssprecherin Isabel Rodríguez vor Journalisten in Madrid.
Die kanadischen Rettungskräfte hatten nach eigenen Angaben aber noch Hoffnung, noch weitere Überlebende finden zu können. «Die Tatsache, dass wir bereits drei Überlebende in einem Rettungsboot gefunden haben, gibt uns die Hoffnung, dass andere entweder in ihre Überlebensanzüge oder in Rettungsboote steigen und das Schiff verlassen konnten», sagte Brian Owens vom kanadischen Rettungs-Koordinations-Zentrum der Nachrichtenagentur AFP.
Die «Villa de Pitanxo», ein 2004 registrierter Trawler, war im Hafen von Marín in Galicien stationiert und gehört dem Fischereiunternehmen Nores. Wie spanische Medien berichteten, kamen 16 der 24 Besatzungsmitglieder aus Spanien, fünf aus Peru und drei aus Ghana.
Die Ursache des Unglücks war zunächst unklar, wie das spanische Verkehrsministerium mitteite. Das Schiff habe einen «Unfall» gehabt und ein Notsignal abgesetzt, sagte eine Vertreterin der galicischen Regionalregierung. Zwei Schiffe seien zum Unglücksort gefahren. Ein Hubschrauber der kanadischen Küstenwache habe die drei Überlebenden schliesslich ans Festland gebracht.
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