Mexikos Telekom-Mogul Carlos Slim drängt nach Europa Der Milliardär erhöht den Anteil am Telekomkonzern KPN
Amsterdam Der niederländische Telekommunikationskonzern KPN steht im Kampf gegen den mexikanischen Milliardär Carlos Slim mit dem Rücken zur Wand.
Der unerwünschte Grossaktionär hat schon 21 Prozent eingesammelt und könnte bald den ganzen Konzern schlucken. Slims Mobilfunkkonzern America Movil kommt der angestrebten Höchstbeteiligung von knapp 28 Prozent immer näher. Investoren kehrten KPN in Scharen den Rücken. Die Aktie des Unternehmens rutschte am Freitag um mehr als vier Prozent ab. Slim reicht nach bisheriger Ankündigung ein KPN-Paket von unter 30 Prozent. Ab dieser Schwelle müsste er nach niederländischem Recht eine Offerte für den gesamten Konzern vorlegen. Bislang bietet Slim den Aktionären acht Euro, um die angepeilte Quote von 27,7 Prozent zu erreichen. Viele Anleger stossen ihre Papiere hastig ab. Das KPN-Management versuchte den reichsten Mann der Welt wegzuhalten und den Konzern mit Verkäufen und Fusionen unattraktiver zu machen, so zumindest lautete die Strategie. Diese ging aber nicht auf. Nun sehen Experten Slim am Zug - mit düsteren Aussichten für die bisherigen KPN-Eigner. «Die Art, wie er seine Unternehmen in Südamerika betreibt, ist schnell und schmutzig und bedeutet drastische Veränderungen», sagte ein Experte. «Die verwöhnten KPN-Investoren, die gute Dividenden bekommen haben und von Aktienrückkäufen profitierten, werden sich darauf einstellen müssen, dass dies ein Ende hat.» Da sich die Expansionsmöglichkeiten für den Mexikaner auf dem heimischen Markt erschöpft haben, schaut sich Slim nun in Europa nach günstigen Einstiegszielen um. Vergangene Woche hatte er den Kauf von 21 Prozent an Telekom Austria für 1,1 Milliarden Euro vereinbart, womit sein Anteil dort auf 23 Prozent steigt.
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