Mein Name ist... Graureiher
In der Rubrik «Mein Name ist...» stellen wir jeden Tag ein Tier vor, das in oder an der Aare lebt.

Tag für Tag stehe ich am Aareufer auf meinen langen Stelzen – mal auf der linken, mal auf der rechten. Ich, knapp einen Meter gross, beobachte die Wasseroberfläche und warte darauf, dass mir ein fetter Fisch vor den Schnabel schwimmt. Ist es soweit, recke ich blitzschnell meinen Hals nach vorne, schnappe mir das Tier und schlucke es am Stück hinunter.
Wir Graureiher sind nämlich Schlaumeier: Warum sollten wir kräfteraubend Fische fangen, wenn es ebenso mit Leichtigkeit geht?!
Natürlich, den Fischern passt es nicht, dass wir dieselbe Beute jagen wie sie. Aber wir essen auch gerne Feldmäuse oder Schnecken. Wegen unseres grossen Fischverzehrs werden wir auch Fischreiher genannt und meine Vorfahren wurden deswegen fast ausgerottet. Zum Glück stellte man uns rechtzeitig unter Schutz. Ich wäre sonst nicht hier. Jetzt darf ich mich einfach nicht ausgiebig bei einer Fischzucht verköstigen, denn das könnte mir nach wie vor Kopf und Kragen kosten.
Bis jetzt habe ich mich daran gehalten und wenn ich es weiterhin tue, werde ich vielleicht gar zwanzig Jahre alt. Das wäre schön. Ich hätte viele Junge, jedes Jahr drei bis sechs. Zusammen mit meiner jeweiligen Partnerin würden wir in einem Nest in den Baumwipfeln leben, in einer Graureiherkolonie. Hier würden wir unsere Kleinen hegen und pflegen. Doch, nach einem Monat wäre die Familienzeit allerdings vorbei. Ab dann sind Graureiherjungen auf sich alleine gestellt. Und Eltern können einzig hoffen, dass kein Marder oder Uhu ihre Kleinen findet.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch