Run for Hope – Mehr als 100’000 Franken in 8 Jahren

Run for HopeMehr als 100’000 Franken in 8 Jahren

Das private Hilfsprojekt der Extremläuferin Brigitte Daxelhoffer aus Burgistein lindert die Not von Frauen und Kindern in Nepal und Indien. Ihr nächster Spendenlauf wird zur Herausforderung ihres Lebens.

Publiziert: 24.03.2022, 06:24

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Bittere Armut und Zwangsprostitution, die auch vor Kindern nicht halt macht: Diese Geissel der Entwicklungsländer ist auch in Nepal und Indien allgegenwärtig, wie Brigitte Daxelhoffer auf mehreren Reisen in diese Region feststellen musste. Weil sie selber nicht in der Situation ist, grosse Spenden tätigen zu können, setzt sie ihren Körper und ihr Können ein, um die Situation von Müttern und Kindern in diesen Staaten zu verbessern: Seit 2014 startet sie an Trail-Langstreckenrennen und generiert damit das Geld, das vor Ort fehlt (siehe Box).

1000 Kilometer in 13 Tagen

100 Kilometer an einem Stück zurückzulegen, erscheint wohl den meisten als Ding der Unmöglichkeit. Erst recht, wenn sich das Ganze auf unebenen Wegen und in einer Höhe abspielen soll, in der die Luft dünner ist als im Flachland. Was als Trailrunning bekannt ist, ist die sportliche Passion von Brigitte Daxelhoffer (43) aus Burgistein. Doch es sind keine simplen Trailläufe, die sie macht, sondern Ultra-Trailläufe.

Den ersten Ultra-Marathon, den Eiger-Ultratrail, absolvierte sie 2014: 101 Kilometer und 6700 Höhenmeter in 21 Stunden und 40 Minuten. In den folgenden Jahren wurden die Herausforderungen, die Brigitte Daxelhoffer für sich wählte, immer extremer, die Strecken immer länger. 200 Kilometer im Kanton Graubünden. 250 Kilometer durch die Sahara. 300 Kilometer in Wales. 380 Kilometer entlang der Via Alpina quer durch die Schweiz. 430 Kilometer durch Grossbritannien. 610 Kilometer vom Mönch bis nach Monaco.

Brigitte Daxelhoffer am Marathon des Sables in Marokko 2016.

Foto: PD

Letztes Jahr schliesslich setzte Daxelhoffer die Latte noch einmal höher. Sie kehrte zu ihren Trailwurzeln zurück und startete – man wird ja schliesslich nicht jünger – zu dem Rennen, das eigentlich ihr letztes in diesem Extrembereich sein sollte: dem Eiger-Ultratrail. Aber nicht einmal wie 2014, sondern siebenmal hintereinander. 707 Kilometer. 47’000 Höhenmeter. «Ich merkte gegen Schluss, dass ich noch Reserven hatte», sagt sie heute. «Deshalb entschloss ich mich, in diesem Jahr noch einen draufzusetzen.» Doch dazu später.

«Ich fühle mich nicht als verbissene Sportlerin, der es nur um die persönliche Leistung geht», hält sie fest. Ihre Motivation ist, Menschen auf der Schattenseite des Lebens zu helfen. Den Anfang machte ein Erlebnis im Himalaja im Jahr 2013. Sie war auf einer Trekkingtour und wurde höhenkrank. «Ich war viel zu schnell unterwegs und wollte mein ganzes Gepäck selber tragen, statt mir von unserem Sherpa Ash Gurung helfen zu lassen.» Dies und die ungewohnte Höhe setzten ihr zu: Sie bekam extreme Kopfschmerzen und litt unter starker Übelkeit. «Ash Gurung kümmerte sich liebevoll um mich, brachte mich wieder ins Tal und lud mich zu seiner Familie ein», erinnert sich Brigitte Daxelhoffer.

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