Arznei gefährdet Frau und Baby«Als zerrisse es mir den Unterleib»
Das Medikament Cytotec ist für die Einleitung einer Geburt nicht zugelassen, doch Schweizer Ärztinnen und Ärzte wenden es breit an. Trotz gefährlicher Vorfälle. Jetzt wird die Heilmittelbehörde aktiv.

Das Kind von Sabrina H. (Name geändert) wollte einfach nicht kommen, der Geburtstermin lag schon zehn Tage zurück. Nun werde es kritisch, meinte die Hebamme an einem Zürcher Spital. Um die Wehen auszulösen, erhielt die werdende Mutter darauf alle drei Stunden das Medikament Cytotec. Es passierte lange Zeit: nichts.
In der Fachsprache nennt man das einen Wehensturm. «Es war total heftig, während sieben Stunden waren die Krämpfe so stark und andauernd, ich konnte nicht einmal mehr denken, ich war am Schluss komplett weg.» Mutter und Kind kamen deswegen körperlich nicht zu Schaden, doch Sabrina H. beschreibt das Erlebnis als traumatisch.