Max Sieber inszeniert Schweizer «Titanic»-Fassung
Thuner SeespieleDie Titanic wird in ihrem Gedenkjahr 2012 am Thunersee untergehen. Das gleichnamige Musical wird auf Schweizer Verhältnisse umgeschrieben.
Mit «Titanic» steht im Sommer 2012 die zehnte Musicalproduktion der Thuner Seespiele bevor (vgl. Ausgabe von gestern). «Wir haben eine Riesenfreude, dass wir dieses erste Jubiläum gemeinsam erleben dürfen», erklärte Andreas Stucki, seines Zeichens Mitbegründer und Verwaltungsratspräsident der Thuner Seespiele AG. Stucki präsentierte gemeinsam mit seinem Team an der gestrigen Medienkonferenz, die vor der eigentlichen Jubiläumsfeier angesetzt war, einige Neuerungen. Eine der wichtigsten besteht im Wechsel des Ticketingpartners: Neu ist nicht mehr Inszene, sondern Ticketportal für den Verkauf und die Onlinebuchungen zuständig. «Nun ist der Bestellvorgang so einfach, dass sogar der Stucki weiss, wie er mit zwei Klicks seine Tickets bestellen kann», spielte Stucki auf den oft bemängelten hohen Zeitaufwand beim bisherigen System an. Die zweite Neuerung betrifft das Logo: «Wir bekennen uns damit klar zu unserem Dreisäulenkonzept mit Natur, Gastronomie und Musicals», führte der VR-Präsident aus. So bilden die Formen von Eiger, Mönch und Jungfrau im Abendlicht, die seit Beginn der Seespiele im Sommer 2003 zur Kulisse gehören, mit zwei symbolischen Strahlen von Scheinwerfern das neue Erkennungszeichen der Thuner Seespiele. Schweizer «Titanic» Der legendäre Passagierdampfer Titanic, der am 14.April 1912 auf der Überfahrt von Southampton (GB) nach New York mit einem Eisberg kollidierte und unterging, wird im 100.Gedenkjahr vor dem Oberländer Dreigestirn sinken. «Und ja, wir werden das Schiff sinken sehen. Zwar nicht in Originalgrösse mit 265 Metern Länge. Aber mittels Projektionen auf einen Wasservorhang», versprach Andreas Stucki. Mit dem Zürcher Max Sieber wurde zudem ein Regisseur verpflichtet, der beim Schweizer Fernsehen Kultstatus besitzt. Gemeinsam mit Kurt Felix als Aushängeschild lancierte er TV-Shows wie «Teleboy» oder die aktuelle Unterhaltungssendung «Benissimo». Bei der Anfrage der Seespiele vor zwei Jahren habe er «genau dreieinhalb Sekunden Bedenkzeit» gebraucht, bevor er zugesagt habe. «Erstmals in der Geschichte des Musicals wird ‹Titanic› da aufgeführt, wo sie hingehört: Direkt am und im Wasser», hielt Sieber fest. Gemeinsam mit den Produzenten der Thuner Seespiele konnte zudem ausgehandelt werden, dass das Broadway-Original auf Schweizer Verhältnisse angepasst wird. «Wir werden keinen Leonardo DiCaprio bringen. Denn wir haben nicht ein, sondern gleich drei Liebespaare», stellte der Regisseur mit Seitenblick auf den gleichnamigen Kino-Blockbuster der 1990er-Jahre klar. «Nicht das Schiff und die Technik stehen im Zentrum, sondern die Menschen.» So wird es in Siebers Fassung auch ein Schweizer Paar namens Lehmann geben; Bertha Lehmann aus Lotzwil war tatsächlich unter den 28 Schweizer Opfern von 1912. Und auch das Bühnenbild soll der Titanic würdig sein: Eine Drehbühne, die sowohl Schiffsrumpf als auch Innenraum des Dampfers darstellt, wird mit Seitenflügeln ergänzt, die beim Untergang langsam kippen. Elf Millionen betrage das Budget für die «Titanic»-Produktion, verriet Andreas Stucki. Trotz aller Freude bleibt eine Sorge bestehen: Die strikten Auflagen mit 30 Aufführungen, die im Juli um 22.30 Uhr, ab Mitte August um 22 Uhr beendet sein müssen, werden aufrechterhalten. «Das zwängt uns finanziell in ein sehr enges Korsett.»HeinerikaEggermann Dummermuthwww.thunerseespiele.ch>
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