Massimo Busacca muss drei Mal aussetzen
Referee Massimo Busacca ist von der Schiedsrichterkommission für seine Geste gegenüber den YB-Fans in Baden mit drei Spielsperren bestraft worden. Der Tessiner akzeptiert den Entscheid, doch er macht sich auch seine Gedanken.
Der Schweizer Fussball muss an den nächsten drei Spieltagen ohne Spitzenschiedsrichter Massimo Busacca auskommen. Der Tessiner wurde nach dem Aussetzer im Cupspiel Baden - YB (Stinkefinger gegen YB-Fans) von der Schiedsrichterkommission des Verbands für drei Partien gesperrt. Die Kommission behandelte den Tessiner damit wie einen Fussballer, der seinen Unmut auf diese Art äussert. «Ein Schiedsrichter soll in einem solchen Fall gleich bestraft werden wie ein Spieler», sagte Schiedsrichterchef Urs Meier. Für einen Aktiven hätte ein Platzverweis nach Zeigen dieser Geste wohl auch eine Sperre von drei Partien nach sich gezogen, so Meier. «Busacca leistete sich eine grobe Unsportlichkeit, dafür muss er nun die Konsequenzen tragen.» Der Schiedsrichter sagte, er habe versucht, ein wenig Abstand vom Vorfall zu gewinnen. «Beim Joggen bin ich so schnell gerannt wie selten.» Busacca bedauerte aber vor allem, «dass sich die Provokateure nun ins Fäustchen lachen und schon am Mittwoch, wenn YB auf Zürich trifft, einfach weitermachen.» Trotzdem akzeptiere er die Sperre: «Ich hätte mich nicht auf dieses Niveau herunterlassen dürfen.» «Keine Staatsaffäre» Da man davon ausgehen kann, dass Busacca in jeder Runde zum Einsatz gelangt, wird der Tessiner an den nächsten drei Spieltagen der Super League und Challenge League (23./24.September, 26./27.September und 3./4.Oktober) kein Aufgebot erhalten. Anders als bei einem Spieler hat man mit dem pfeifenden Täter jedoch «länger diskutiert, und dann ein Urteil gefällt». Von einer schöpferischen Pause oder von einem Schutz für den 40-Jährigen, um ihn aus der Schusslinie zu nehmen, will Meier nichts wissen. Ob die Strafe durch den Verband auch international Konsequenzen hat, ist ungewiss. Der europäische Fussballverband Uefa war am Montag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. In die Frist der Sperre in der Schweiz fallen die Champions-League- und Europa-League-Spiele von nächster Woche. «Ich hoffe nicht, dass die Uefa unserem Urteil folgt. Ein Spieler, der in der Schweiz gesperrt wird, kann im Europacup auch eingesetzt werden», so Meier, der übers Wochenende mit Busacca telefoniert hatte. Jetzt müsse die Sache abgeschlossen sein. «Wir wollen keine Staatsaffäre daraus machen.» Mitteilung der Young Boys Bei den Young Boys, die sich gestern mit Busacca in Verbindung setzten, wollte niemand persönlich Stellung nehmen. Der Verein verschickte aber eine Mitteilung, in der er sich grundsätzlich zu den Vorfällen in Baden äusserte. «Anfeindungen gegen Schiedsrichter Busacca von Seiten unverbesserlicher Fanatiker im YB-Sektor, alsdann die entnervte Reaktion des Unparteiischen gegen das Berner Publikum, schliesslich Ausschreitungen nach dem Spiel in Baden – die Vorkommnisse sind dem Image des Schweizer Fussballs und dem der Young Boys nicht förderlich», liessen die Berner verlauten. Allerdings wollen auch sie, dass sich die Situation so rasch wie möglich normalisiert. Busacca werde bald wieder ein YB-Spiel leiten, und es seien im Vorfeld keine besonderen Massnahmen geplant. «Von allen ist in diesem Fall die nötige Sensibilität gefragt.» Auch der Referee sieht kein Problem, wieder mit YB auf dem Platz zu stehen: «Ich hatte nie ein Problem mit der Mannschaft, und ich bleibe ein netter Kerl.»si/pmb/aww >
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