Massenware
Trotz dem Konkurs in Graubünden: Die Berner Waldbesitzer würden sich immer noch ein Grosssägewerk im Mittelland wünschen.
Am Berner Wald liegt es nicht, wenn die Sägereien nicht ausgelastet sind. Jedes Jahr wächst mehr Holz nach, als die Waldbesitzer ernten. Dabei schrieb die Volkswirtschaftsdirektion in ihrem «Nachhaltigkeitsbericht 2008»: «Im Interesse eines gesunden, stabilen Waldes sollten die hohen Holzvorräte in den Berner Wäldern reduziert werden.» Es müsste also zum Wohl des Waldes deutlich mehr Holz geschlagen werden. Stünde es anders um den Berner Wald, wenn der Österreicher Andreas Kogler seine Pläne für ein Grosssägewerk im Mittelland hätte verwirklichen können? Oder hätte er, der bei der Standortsuche scheiterte, die gleichen Probleme bekommen wie Mayr-Melnhof in Domat/Ems? Holzindustrie Schweiz hatte stets betont, die Schweizer Säger könnten genügend Holz abnehmen, es brauche keine zusätzlichen Kapazitäten. Das möge stimmen, wenn die Holzernte gleichmässig auf das ganze Jahr verteilt werde, sagt der Emmentaler Holzvermarkter Beat Zaugg. Aber für die weniger gefragten Sortimente fehle nun ein wichtiger Abnehmer. «Und wir dürfen gar nicht daran denken, was wäre, wenn ein Sturm käme.» Roger Schmidt, Leiter des Staatsforstbetriebs des Kantons Bern, attestiert den Schweizer Sägern, ihre Kapazitäten in den letzten Jahren so ausgebaut zu haben, dass heute beim Absatz von Tannen- und Fichtenholz «kein grosses Problem» mehr bestehe. «Aber für die minderwertige Massenware würden wir uns ein Grosssägewerk wünschen», sagt er. Denn nur ein Grosssägewerk könne die Massenware zu international konkurrenzfähigen Preisen verarbeiten. Mayr-Melnhoff ist in Domat/ Ems unter anderem wegen Versorgungsschwierigkeiten gescheitert. Doch Roger Schmidt ist überzeugt, dass ein Grosssägewerk im Mittelland, wo die Transportwege kürzer wären, mit genügend Holz versorgt werden könnte.sgs>
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