Massenmord als Werbung
Amokläufe machen den Täter berühmt, seine Motive bekannt – und die Tat nachahmbar.

Die Öffentlichkeit blieb vor der Tür, als Anders Behring Breivik gestern vor dem Haftrichter stand. Man wollte dem Mann, der mutmasslich 93 Menschen umgebracht hat, keine Bühne bieten. Das ist vernünftig – und trotzdem ein hoffnungsloses Unterfangen. Denn Breivik hat sich diese Bühne am Freitag einfach genommen. Mit der Tat, aber auch, indem er das Publikum gleichentags mit einem Konvolut aus Manifest, Tagebuch und Tipps für Nachahmer bediente. Breivik selbst hat darauf hingewiesen, dass sein Amoklauf vor allem dazu diente, auf diese 1516 Seiten aufmerksam zu machen. Massenmord als PR.