Massenexodus nach Rebellenaufstand in Burma
Nach den umstrittenen Wahlen in Burma eskaliert die Situation: Rund 20'000 Menschen retteten sich ins benachbarte Thailand. Die Regierung streckt aufständische Rebellen mit Gewalt nieder.
Die burmesische Armee hat einen Aufstand von Rebellen der Karen-Minderheit in Myawaddy an der Grenze zu Thailand niedergeschlagen. Um die 20'000 Menschen waren wegen schwerer Kämpfe am Montag nach Thailand geflüchtet.
Die Flüchtlinge hätten an zwei Stellen die Grenze überquert, sagten Vertreter der thailändischen Behörden am Dienstag. Rund 15'000 Menschen sind demnach in der Stadt Mae Sot eingetroffen, während 5000 weitere die Grenze 150 Kilometer südlich überquerten.
Mögliche Rückführung der Flüchtlinge
Die Lage sei am Dienstag wieder ruhig, berichtete der Distriktvorsteher in Mae Sot. «Wir wollen jetzt mit den Behörden von Myawaddy über die Rückführung der Flüchtlinge verhandeln. Das passiert hoffentlich noch heute», sagte Kittisak Thomornsak.
Eine Splittergruppe der Karen-Rebellenarmee DKBA hatte am Sonntag aus Protest gegen die von der Militärjunta organisierten Wahlen in Burma die Polizeistation und die Post in Myawaddy, rund 350 Kilometer nordwestlich von Bangkok, besetzt.
Die rund 300 Karen-Kämpfer flüchteten am Montagabend vor der übermächtigen burmesischen Armee, sagte Kittisak. Bei den Gefechten wurden drei Zivilisten getötet und mehrere verletzt.
Ethnische Minderheiten in den Bergen
Ethnische Minderheiten kämpfen seit Jahrzehnten in den bergigen Randprovinzen des Landes gegen die herrschende Militärjunta. Beobachtern zufolge ging die Regierung vor den Wahlen verstärkt gegen Rebellen vor.
In 3400 Ortschaften in überwiegend von ethnischen Minderheiten bewohnten Gegenden waren die Wahlen abgesagt worden, so dass schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen nicht von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen konnten.
Die Parlaments- und Regionalwahlen am Sonntag waren die ersten in Burma seit 20 Jahren. Allgemein wurde damit gerechnet, dass die von der Junta unterstützte Union Solidarität und Entwicklung (USDP) stärkste Partei wird.
Die unter Hausarrest stehende Oppositionsführerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hatte zum Boykott der Wahl aufgerufen. Bei der Parlamentswahl 1990 hatte ihre Partei einen Sieg erzielt, der von der Militärregierung jedoch nicht anerkannt wurde.
SDA/mrs
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