Markthalle ist gefragt
Waren einmal rund 200 Unternehmen an einem Platz in der Berner Markthalle interessiert, sind es heute noch etwa 120. Davon können aber nur gerade 20 Bewerber ihr Geschäft am Bubenbergplatz eröffnen.
Nachdem einige Bewerber nur eine E-Mail eingereicht hätten, hätten andere ein komplettes Konzept mit ihren Ideen in der Markthalle geliefert, sagt die Migros-Sprecherin Andrea Bauer der Tageszeitung «Der Bund» auf Anfrage. Damit ein Vergleich möglich sei, habe die Migros alle Interessenten gebeten, ihre Bewerbung einem einheitlichen Raster anzupassen. 80 Unternehmen hätten darauf verzichtet, ihr Konzept zu erneuern und seien zurückgetreten. So wären bis Ende September von anfänglichen gut 200 Bewerbungen noch rund 120 eingegangen.
Zurückgezogen habe sich unter anderem die KG Gastrokultur, die das Le Beizli in den Vidmarhallen und das Du Nord in der Lorraine führe. Michel Gygax von der KG Gastrokultur übt Kritik am Detailhandelsunternehmen: «Wir wollen uns nicht vor den Karren des Riesen spannen lassen, um dessen Image aufzubessern», sagt Gygax.
Die Migros versuche sich in der Markthalle mit lokalen Unternehmern zu schmücken, «aber dabei gehen die Kleinen anderswo in der Stadt kaputt». So gehe die Schere zwischen Grosskonzernen und Kleingewerbe wie in der Gesellschaft immer weiter auf.
Bierkultur in der Markthalle
Auch die Barbière aus dem Breitenrain äussert Skepsis gegenüber dem Grosskonzern: Die Kommunikation lasse zu wünschen übrig, sagt der Geschäftsführer Felix Erb. Es sei immer noch völlig offen, mit welchen Mietpreisen zu rechnen sei. Trotzdem: Das Bierlokal habe das Dossier erneuert und nochmals eingereicht. Denn die Markthalle sei, so wie sie früher war, sehr reizvoll gewesen, sagt Erb.
Die Bümplizer Brauerei Braukunst allerdings sei mit dem Verfahren zufrieden und habe viel Herzblut in die Bewerbung investiert. Sie will sich mit einer Showbrauerei einen Platz in der Markthalle sichern. «Schliesslich bin ich als Jugendlicher dort auf den Geschmack des Biers gekommen», sagt der Brauer Alex Chevalley. Dass die Mietpreise noch nicht klar seien, sei ihm egal.
Die Verträge sollen bis im Frühling abgeschlossen sein, sagt Bauer. Damit im späten Herbst nächsten Jahres die Auserwählten mit ihrem Werk in der Markthalle beginnen können.
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