Mark Muller soll 437'000 Franken erhalten
Dem Genfer Regierungsrat wurden dubiose Immobiliengeschäfte und eine Prügelaffäre zum Verhängnis. Der Rücktritt von seinem Amt hat für Muller aber auch eine süsse Seite.

Der öffentliche Druck, die Medienberichte, die Belästigung seiner Person: All dies sei «unerträglich» geworden, sagte Mark Muller am Montag den Medien. Der Genfer Staatsrat legte deshalb sein Amt als Leiter des Departements für Bau und Informationstechnologie nieder. Wochenlang war Muller zuvor in der Kritik gestanden. Seine 7-Zimmer-Stadtwohnung für 1800 Franken, seine Freundschaftsdienste an Genfer Villenkäufer, seine Schlägerei in der Silvesternacht: Auch für die Öffentlichkeit hatte Muller in letzter Zeit die Grenze der Erträglichkeit überschritten.
Mit dem Rücktritt findet Mullers Politkarriere ihr jähes Ende. Nach einem Ersatzjob umsehen muss sich der Jurist allerdings noch nicht so bald. Wie die Zeitung «Tribune de Genève» berechnete, wird Muller eine einmalige Abfindung von 437'000 Franken erhalten. Die Entschädigung ausrichten wird der Kanton Genf, und zwar unabhängig von Mullers Rücktrittsgrund. Muller dürften im Berufsleben noch zahlreiche Türen offenstehen. Der 48-Jährige hat das Anwaltspatent, vor seiner Wahl arbeitete er als Jurist für die Genfer Immobilienkammer. Auch im Finanzbereich hat der bestens vernetzte FDP-Mann Erfahrung.
Seine Geschäfte will Muller mit dem heutigen Tag abgeben. Zum Verhängnis war ihm schliesslich die Schlägerei vor der Genfer Disco Moulin à Danse in der Silvesternacht geworden. Muller hatte den Vorfall zunächst abgestritten, gab jedoch später zu, den Barkeeper des Nachtclubs tätlich angegriffen zu haben. Die anschliessende Strafuntersuchung endete in einem Vergleich, über den Stillschweigen vereinbart worden war. Genfer Regierungsmitglieder verlangten daraufhin die externe Untersuchung dieser Entschädigungszahlung. Sie vermuteten, dass diese zu hoch ausgefallen sei.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch