Marc Pschebizins Siegesserie ist beendet
Olaf Sabatschus (D) gewinnt den Inferno-Triathlon. Die Oberländerin Andrea Huser wird Zweite.
Das war wahrlich ein infernalischer Wettkampf der Triathletinnen und Triathleten zwischen Thun und dem Schilthorn. Ein spannender dazu. Marc Pschebizin, der sieben der bisher zehn Austragungen der Inferno-Triathlons gewonnen hatte, musste seinem Landsmann Olaf Sabatschus den Vortritt lassen. Bei den Frauen verbesserte die Zürcherin Nina Brenn den Streckenrekord von Karin Hiss (Muttenz) aus dem Jahre 2000 um 20 Minuten und gewann unangefochten. Einen ausgezeichneten Wettkampf lieferte Andrea Huser aus Aeschlen ob Gunten: Sie kam als Zweite auf dem Schilthorn an.
Auch Petrus war dabei. Und wie! Am Morgen hielt sich zwar das Wetter noch nicht an die Prognosen. Ein Regenbogen schaute den Schwimmern zu, und über der Jungfrauregion schien ein angenehmer Sonnentag zu erwachen. Dann machte sich die Kaltfront aber in Richtung Schilthorn auf und kam dort am Nachmittag überaus heftig an. Im obersten Teil der Laufstrecke setzte den Wettkämpfern bei Temperaturen um null Grad Schneeregen und böiger Wind arg zu. Gegen Abend wurde es auf dem schmalen Grat vom Kleinen Schilthorn zum Piz Gloria dann definitiv zu gefährlich. Die Organisatoren leiteten die Läuferinnen und Läufer ab 17.15 Uhr auf der Seewlifura um. Neues Ziel: Birg (2677 m ü.M.). Und eine Stunde später konnte das Rennen nur noch bis Mürren geführt werden. Den Schilthorngipfel erreichten drei Frauen und 67 Männer. OK-Präsident Heinz Zurbrügg: «Wir haben keine Unfälle, das ist das Wichtigste.»
Das Schwimmen ist nicht die Lieblingsdisziplin der Andrea Huser. Und es wird sie wohl nie werden. Als die 35-Jährige nach gut fünf Viertelstunden als 29. Frau in Oberhofen an Land ging, war Nina Brenn, die Topfavoritin, schon über 20 Minuten mit dem Rennvelo, das auf gut Deutsch Roadbike heisst, unterwegs. Auch die Thunerin Barbara Bracher war bereits über alle Berge. «Es ging mir gar nicht gut im See», erzählte Huser ein paar Stunden später am Ziel, «mich fror im 17 Grad kalten Wasser.» Und bis sie sich aufgewärmt, der Motor Betriebstemperatur erreicht hatte, dauerte es noch einige Zeit. «Erst im Aufstieg zur Grossen Scheidegg ging es mir gut.» In Grindelwald war sie Vierte. Vorne liess aber Brenn nichts anbrennen und pedalte weit voraus. Und Bracher war ebenso unangefochten Zweite.
Bei den Männern tauchten die Favoriten nahe nacheinander aus dem Thunersee auf. Und es gelang keinem, sich auf der Rennvelostrecke von den andern entscheidend abzusetzen. «Ich hielt mich auf dem Weg zur Grossen Scheidegg zurück, wollte Kräfte sparen», sollte Sabatschus später erklären. Trotzdem traf er eine Minute vor Pschebizin in Grindelwald Grund ein. In der Abfahrt von der Kleinen Scheidegg über Wengen nach Stechelberg setzte sich aber wieder Pschebizin an die Spitze. Und er ist ja als guter Läufer bekannt. Aber ohalätz. Es kam anders. Kurz nach Lauterbrunnen trabte Sabatschus bereits allein an der Spitze und dehnte seinen Vorsprung bis auf den Piz Gloria auf fast 14 Minuten aus. «Ich habe vor vierzehn Tagen einen harten Wettkampf in den französischen Alpen gewonnen, nun fehlte mir auf der Berglaufstrecke etwas die Kraft», erklärte Pschebizin sein Zurückfallen.
Gigathlon-Sieger Roger Fischlin, dem einiges zugetraut worden war, gab in Stechelberg auf. So kam Andreas Wolpert als Dritter auf dem Piz Gloria an und machte den deutschen Triumph komplett. Aber der Andreas hatte noch ganz anderes im Sinn: Unter dem Zielbogen machte er seiner langjährigen Lebenspartnerin einen Heiratsantrag. Härzig!
In Mürren blies und trommelte die Guggemusig Pulswärmer aus Guggisberg tapfer gegen den immer stärker werdenden Regen an. Pulswärmer! Keine schlechte Idee bei diesem Hudelwätter. Die Team-Trophy war schnell entschieden. Klar entschieden. Das Team www.bikeholiday.net aus Goldiwil (Natalie Schneider, Manuel Scheidegger, Jogi Brunner und Roland Ringgenberg) gewann 29 Minuten vor Wheeler-Bixs aus Faulensee. Das TT/BO-Leserteam – die Springböcke – kam auf Rang 60.
Andrea Huser drehte auf der Mountainbike-Strecke über die Kleine Scheidegg kräftig auf. Der Anita Weyermann – die in Grindelwald noch vor ihr lag – nahm sie bis Stechelberg über 40 Minuten ab. Auf dem Weg nach Mürren überholte sie Barbara Bracher und war nun klar Zweite. «Je steiler, je lieber», hatte sie im Vorfeld des Inferno-Tris verraten. So meisterte sie denn den stotzigen Schlussabschnitt über den windgepeitschten Grat auf den Piz Gloria am schnellsten und schloss ihre beeindruckende Aufholjagd mit der zweitbesten Tageszeit und dem Sieg in der Altersklasse 2 ab. Nina Brenn war allerdings schon seit drei Viertelstunden am Ziel. Anita Wyermann wurde bei ihrem Triathlondebut Siebte. Katrin Aeschlimann, Schwarzenegg, belegte Rang 13.
Bester Oberländer wurde Roland Scheurer aus Goldswil als Siebter. Patrick Jaberg (Steffisburg) musste sich mit dem 14. Rang zufrieden gaben. Der Unterseener Markus Brügger überraschte und kam als 29. am Ziel auf dem Schilthorn an, der Thuner Philipp Kobel als 31. Rund 900 Helferinnen und Helfer standen im Einsatz.
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