Party in BernDie Freude der YB-Fans nach dem Sieg über ManUtd war riesig
Den Young Boys gelang der Sieg gegen Manchester: Die YB-Fans konnten es kaum fassen.
Er spielte einen unpräzisen Rückpass und ermöglichte so, dass Siebatcheu an den Ball kam und den entscheidenden Treffer realisieren konnte: Manchesters Jesse Lingard. Entsprechend lustig machten sich einige YB-Fans am Berner Bahnhofplatz über ihn: «Jesse Lingard ist einer von uns», sangen sie – und machten sich so über den Manchester-Fussballer lustig.
Auf Social Media wurde der YB-Erfolg mit Witz, Stolz und Ironie gefeiert. «2:1 gewonnen. Mittlerweile Standard, wenn CR7 im Wankdorf aufkreuzt», schreibt etwa Twitterer Patrick Casanova. «Einfach kurz für die Statistik: das grosse @ManUtd mit Zeitspiel gegen YB...», hielt FDP-Stadtrat Tom Berger fest.
«An Tagen wie diesen!!», waren die Worte von FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen auf Twitter. Und eine Seeländerin, offenbar Hunderte Kilometer von Bern entfernt, kommentierte: «Hier in Italien wird ein Feuerwerk abgelassen. Ich gehe davon aus, dass der Sieg yon YB gefeiert wird.»
Aufgrund des frühen Matchbeginns (18:45 Uhr) kommen viele Fans erst relativ knapp ans Spiel. Eine halbe Stunde vor Spielbeginn bildet sich jedenfalls eine lange Schlange vor den Checkpoints.

Zwei Extrabusse kommen beim Stadion an. Diese sind rappelvoll und gleichem einem Partybus mit Endstation Ballermann. «Viva Ronaldoooo» singen die Fans beim Aussteigen.
Die Bernmobil-Busse, die in der Wallgasse für die ManUtd-Fans bereitstanden, sind nun unterwegs ins Stadion.

Um 16 Uhr erreicht die Stimmung vor dem Pickwick Pub langsam den Siedepunkt. Der Grossteil der rund 50 Fans hüpft und singt. Die ersten Biere werden verschüttet.

Was für ein Service von Bernmobil: In der Wallgasse direkt vor dem Pickwick Pub stehen drei Extrabusse bereit, welche die Fans zum Wankdorf bringen werden. Die Frage ist nur, wann genau. Ein Buschauffeur meint, die Fans möchten so lange wie möglich im Pub bleiben, da es im Stadion nur alkoholfreies Bier gibt. Schlussendlich wird wohl die Polizei entscheiden, wann Abfahrt ist. (mib)
Um 15:30 Uhr werden die Gästefans auch in der Aarbergergasse zunehmend wahrnehmbar. Rund zwei Dutzend haben es sich beim dortigen McCarthys Pub bequem gemacht. Hier wird ein Fangesang nach dem anderen zum besten gegeben.
Trotzdem: Es fällt auf, dass deutlich weniger als noch vor drei Jahren da sind. Unter den Fans heisst es, dass von möglichen 1800 lediglich 900-1000 angereist seien. (mib)
Von den ManUtd-Fans ist am frühen Nachmittag in der Innenstadt noch nicht viel zu sehen. Wie bereits vor drei Jahren beim letzten Gastspiel der «Red Devils» in Bern kristallisiert sich das Pickwick Pub beim Hirschengraben als Hotspot der Fans heraus.
Hier kommt um 14.30 Uhr langsam Stimmung auf. Rund drei Dutzend Fans grölen hier in immer kürzeren Abständen ihre Fangesänge durch die Wallgasse. Mit der Stimmung von vor drei Jahren könne man es dennoch nicht vergleichen, finden die anwesenden Fans. Damals war die ganze Strasse ein Tollhaus.
Ein Fan meint, dass das Ganze für viele zu kurzfristig war. Denn erst letzte Woche hatte die Uefa beschlossen, für Europapokal-Spiele Gästefans wieder zuzulassen. (mib)

Heute gastiert das grosse Manchester im Wankdorf. Das Stadion ist ausverkauft, es sind auch 1800 Gästefans zugelassen. Letzteres war bis vor kurzem war noch unsicher. Erst vergangene Woche hat die Uefa beschlossen, dass ab sofort bei Europapokal-Spielen wieder Gästefans zugelassen sind.
Für sie könnte sich der Einlass ins Stadion teilweise schwierig gestalten: Im Gegensatz zu Grossbritannien, ist in der Schweiz der AstraZeneca-Impfstoff nämlich nicht zugelassen.
Manchester United war bereits bei der letzten Champions-League-Kampagne der Young Boys vor drei Jahren zu Gast in Bern. Knapp 2000 englische Fans reisten damals in die Bundesstadt. Bereits am frühen Nachmittag bevölkerten sie Berns Beizen. Die Stimmung bleib stets friedlich. Zum Stadion pilgerten die Fans nicht mit einem Fanmarsch, sondern in individuellen Gruppen.
Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause (Die Mitte) geht davon aus, dass es am Dienstag ähnlich gesittet verlaufen wird. Mit englischen Fans habe man in der jüngsten Vergangenheit kaum Probleme gehabt, betont er.
(mib/ske)
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