Manager wollen Switcher retten
Während sich der Gründer und die indische Inhaberfamilie der Textilfirma weiter öffentlich streiten, versucht ihr Marketingchef, den Konkurs noch abzuwenden.

Seit Wochen liefern sie sich in aller Öffentlichkeit eine erbitterte Fehde: Switcher-Gründer Robin Cornelius und die indischen Inhaber des Konzerns, die Brüder Prem und Vikram Duraiswamy. Es geht vor allem darum, sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben für die anhaltend roten Zahlen und den tiefen Fall der einstigen Vorzeigefirma.
Nun zeichnet sich laut einem Bericht der «Schweiz am Sonntag» möglicherweise eine Rettung ab. Entsprechende Pläne hege der Marketingchef, Marc Joss, gemeinsam mit weiteren Managern des überschuldeten Traditionsunternehmens.
Deutliche Kürzungen bei den oberen Gehältern geplant
«Wir sind in Gesprächen mit einer Handvoll potenzieller Investoren, die eine Beteiligung in Aussicht gestellt haben», sagte Joss. Falls sich Investoren fänden, könnten sich die Mitarbeitenden und die Partner an der Firma beteiligen. Das werde eine deutliche Verkleinerung von Switcher zur Folge haben und auch eine Senkung der oberen Löhne. Die Suche nach Investoren sei aber noch nicht abgeschlossen, so der Manager weiter.
Eventuell könnte ihm jedoch eine konkurrierende Gruppe einen Strich durch die Rechnung machen. Laut «Schweiz am Sonntag» strebt diese wohl die Aufstückelung und den Verkauf der Firma an.
Von Funkstille und Feiglingen
Seit Wochen warten die rund 40 Angestellten von Switcher in Mont-sur-Lausanne derweil auf ihre Gehälter und eine Entscheidung. Das lange Warten auf eine Stellungnahme seitens des indischen Managements fand erst letzte Woche ein Ende. Die Inhaber waren zwischenzeitlich mehrere Wochen auf Tauchstation gegangen.
Für Gründer Robin Cornelius ein unmögliches Verhalten. In der «Schweiz am Sonntag» hatte er die indischen Manager als verantwortungsscheue Feiglinge tituliert. Deren Reaktion hatte nicht lange auf sich warten lassen. Gegenüber «24 heures» machte ein anonymer Vertreter der Familie Cornelius für das Desaster mitverantwortlich.
Hoffen auf Mediation des Kantonsrats
Während es der Firma Switcher bereits seit Jahren wirtschaftlich keineswegs rosig gegangen sei, habe der Gründer selbst weiterhin einen Lohn von 500'000 Franken bezogen – trotz schrumpfender Umsätze. Aktuell trage er aufgrund der Einleitung einer Betreibung auch die Schuld an der Sperrung des Lohnkontos von Switcher.
Bisherige Versuche, eine gemeinsame Lösung zu finden, seien gescheitert, sagt der Familienvertreter und macht dafür Cornelius' wenig schmeichelhafte Äusserungen in der Öffentlichkeit verantwortlich. Das Textilgeschäft sei hart und das Investment seiner Familie in Switcher ein grosser Fehler gewesen.
Jetzt erhofft sich das indische Management Hilfe vom Waadtländer Kantonsrat Philippe Leuba, der sich als Mediator in den Prozess einbringen könnte.
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