Mäder fährt ins Rampenlicht
Gino Mäder hat am Schluss der Tour de l'Avenir mächtig für Aufsehen gesorgt. Der 21-jährige Oberaargauer feierte zwei Etappensiege und belegte Rang 3 im Gesamtklassement.

Die Tour de l'Avenir ist so etwas wie die kleine Schwester der Tour de France. Zehn Etappen umfasst die Rundfahrt für die U-23-Nationalteams. Entsprechend hoch ist das Abschneiden von Gino Mäder an der anspruchsvollsten Prüfung für die Nachwuchsstrassenfahrer zu werten.
Zuerst gewann der 21-jährige Oberaargauer – der Wiedlisbacher wohnt mittlerweile in Niederbipp – am Freitag die achte Etappe solo. Am Sonntag doppelte er in der Schlussetappe mit einem Spurtsieg einer Spitzengruppe nach. «Ich bin ein bisschen überrascht, aber nicht weniger glücklich», sagt Mäder zu seinen Erfolgen. «Realisiert habe ich diese aber noch nicht richtig.»
Am Freitag sprach der Berner noch von seinem «grössten Sieg der Karriere». Aber jetzt stuft er den Exploit vom Sonntag noch höher ein: «Den ersten Sieg fuhr ich in einer Abfahrt heraus. Da profitierte ich davon, dass mich die Gegner noch nicht auf dem Radar hatten und mich ausreissen liessen.
Am Sonntag hatten wir dann das Heft in der Hand. Ich konnte beweisen, dass ich im Sprint am meisten Kraft in den Beinen hatte. Deshalb ist dieser Sieg mehr wert.» Mäder lobte dabei auch das Team. «Marc Hirschi hat mich in der Schlussetappe in eine gute Position gefahren und dafür gesorgt, dass sich eine Spitzengruppe gebildet hatte.»
Der Ittiger Hirschi war im Juli U-23-Europameister geworden und eigentlich als Schweizer Teamleader zur Tour de l'Avenir gestartet. «Ich ging davon aus, dass ich primär Marc helfen würde. Leider war er vor Beginn der Rundfahrt etwas krank, so konnte ich letztlich in seine Rolle schlüpfen», erzählt Mäder. Hirschi beendete das Etappenrennen schliesslich im 24. Rang.
Mäder dagegen gelang mit dem zweiten Exploit noch der Sprung aufs Podest. Als Dritter lag er am Ende 1:35 Minuten hinter dem Sieger Tadej Pogacar aus Slowenien. «Das ist mehr, als ich erwarten durfte», freut sich das Talent. Letztmals war im Jahr 2000 mit dem Berner Sven Montgomery (3.) ein Schweizer an der Tour de l'Avenir auf dem Podest gestanden.
Gute Perspektiven
Mäder hatte vor einem Jahr die KV-Lehre bei Swiss Olympic beendet und setzt seit diesem Frühling nach der absolvierten Spitzensport-Rekrutenschule voll auf den Sport. «Ich hätte gerne noch etwas gearbeitet, aber ich habe keine geeignete Stelle gefunden. Da ich rund 150 Tage im Jahr abwesend bin, hätte ich nur ein Pensum von 20 Prozent bewältigen können», sagt er.
Noch bis Ende Jahr ist der Berner beim Westschweizer Team IAM Excelsior unter Vertrag. Noch ist ungewiss, ob er bleibt oder allenfalls sogar zu einem Team der World Tour, einem Profiteam der höchsten Kategorie, wechselt. Dank den jüngsten Erfolgen hat er plötzlich mehr Optionen.
Doch vorerst gilt seine Konzentration noch der bevorstehenden WM Ende September in Innsbruck. «Wir werden als Team noch stärker sein, alle sind gut in Form, und die Strecke gefällt uns», meint Mäder.
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