Ausgleich in der 91. MinuteLustrinelli erlebt ein bitteres Heimdebüt
Der FC Thun bringt die Führung nicht über die Zeit und holt gegen die AC Bellinzona bloss einen Punkt.

Mauro Lustrinelli gefällt nicht, wie sich die Dinge gerade entwickeln. Überzeugend, ja fast schon mitreissend hat seine Mannschaft eine Stunde lang gespielt. Doch auf einmal kommt Bellinzona zu Chancen, während seine Akteure den Eindruck machen, müde zu sein. Einen Doppelwechsel vollzieht der Coach, den zweiten bereits. Das wirkt bestenfalls vorübergehend. Die Tessiner sind zwar weit davon entfernt, Dauerdruck auszuüben. Aber sie scheinen in der Lage, auszugleichen. Und kriegen nun die Möglichkeit dazu.
Der eingewechselte Josué Schmidt hat sich im eigenen Strafraum doch eher ungeschickt angestellt, der Ball sprang ihm an die Hand, es gibt Elfmeter. Sergio Cortelezzi tritt in der Nachspielzeit an und lässt Nino Ziswiler, dem Torhüter des FC Thun, keine Chance.
1:1 endet das erste Saisonheimspiel der Berner Oberländer. Nach der Niederlage in Schaffhausen warten sie weiter auf den ersten Sieg. Es ist nicht der Start, den sich die Leute in der Stockhorn-Arena vorgestellt haben.
Die starke 1. Hälfte
Eine Mannschaft mit einem «ganz geilen Teamgeist» werde man zu sehen kriegen, versprach Trainer Lustrinelli vor seinem Heimdebüt, er sagte das wirklich so. Offensivfussball stellte er gleichfalls in Aussicht, und zumindest der war dann offensichtlich, jedenfalls lange Zeit.
Wie zum Saisonauftakt glückte der Start, nach 7 Sekunden (!) waren die Gastgeber erstmals im Strafraum Bellinzonas anzutreffen. Sie dominierten, waren sehr oft in des Gegners Hälfte. Weil es ihnen aber erneut nicht gelang, sich reihenweise Grosschancen zu erspielen, dauerte es trotz phasenweise drückender Überlegenheit 30 Minuten, ehe sie reüssierten. Hiran Ahmed war in Strafraumnähe an den Ball gelangt und schloss platziert ab.
Wenig Zuschauer, wenig Punkte
Auch weil seine Mannschaft beim Saisonauftakt zwar verloren, aber im Grunde einen guten Eindruck gemacht hatte, sah sich der Coach nicht zu wesentlichen Umstellungen gezwungen. Wieder liess er im 4-4-2 mit Rhombus beginnen, der einzige Wechsel betraf Nikki Havenaar, der für Nias Hefti in die Mannschaft rückte, weshalb Captain Marco Bürki den Linksverteidiger gab.
3109 Zuschauer waren gekommen. Gewiss dürfen es dann auch noch mal mehr werden. Bei gefühlt noch immer 30 Grad können Abende gerade im Oberland auch woanders als in einem Stadion verbracht werden.
Einen Zähler hat der FC Thun nach zwei Partien auf dem Konto. Das mag deutlich weniger sein, als er aufgrund der alles in allem guten Darbietungen verdient hätte. Vor allem aber ist es eines: ungenügend.
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