Wegen LawinengefahrLuftwaffe evakuiert 32 Teilnehmende eines J+S-Lagers
Die Skitourenfahrer im Alter zwischen 19 und 20 Jahren waren in den Walliser Alpen eingeschlossen und mussten per Helikopter ins Tal geflogen werden.

Die Schweizer Luftwaffe hat am Wochenende 32 Jugendliche und Begleitpersonen eines Skitourenlagers evakuiert. Grund dafür sei Lawinengefahr gewesen, teilt das VBS mit.
Der Jugend-und-Sport-Skitourenkurs war seit mehreren Tagen in der der Cabane du Fenestral bei Ovronnaz stationiert. Da sich die Lawinensituation rasch verschlechterte und Stufe 4 erreichte, sei eine Abfahrt ins Tal zum geplanten Kursende nicht verantwortbar gewesen, heisst es in der Mitteilung.
Der verantwortliche Kursleiter habe deshalb die Luftwaffe um Unterstützung gebeten. Diese klärte die Situation ab, woraufhin «die Mittel freigegeben» worden seien.
Für die Evakuierung habe es vier Flüge gebraucht, sagt Armeesprecher Daniel Reist auf Anfrage. Der Einsatz dauerte erstaunlich kurz. Der Flug des Helikopters, der in Dübendorf stationiert ist, dauerte etwas mehr als zwei Stunden – die Flüge zwischen der Berghütte und der Talstation Ovronnaz einbegriffen. Reist zufolge hätten 18 Personen im Helikopter Platz, doch die Teilnehmenden des J+S-Lagers hatten auch ihre Skiausrüstung dabei.
Flugstunden für die Piloten
Was der Einsatz genau gekostet hat, sagt Reist nicht. So viel aber zum Vergleich: Eine Stunde Flugzeit kostet rund 10’000 Franken. Da J+S ebenfalls dem VBS angegliedert ist, muss wohl niemand eine Rechnung bezahlen. Die Piloten müssen allerdings auf ihre Flugstunden kommen. Dazu bietet sich ein Einsatz an, bei dem 32 Menschen wohlbehalten ins Tal geflogen werden können.
Die Teilnehmenden des Lagers stammen Reist zufolge aus verschiedenen Kantonen und sind um die 19 und 20 Jahre alt. Den Einsatz hat das VBS mit anderen Helikopter-Verbänden abgesprochen – das sei üblich. «Einen vergleichbaren Einsatz habe ich bisher nicht erlebt», sagt Reist.
Olivier Leu ist seit 2018 Sitemanager und Newsredaktor bei der Redaktion Tamedia. Davor war er im Regionaljournalismus tätig.
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