Luegarena: Der Rat bleibt hart
Die Heimiswiler Exekutive hat in Sachen Luegarena beraten. Klar ist: Die unbewilligte Metallkonstruktion muss bis Mitte Oktober abgerissen sein.

Der Heimiswiler Gemeinderat lenkt nicht ein: Jörg Moser, Inhaber des Landgasthofes und Seminarhotels auf der Lueg, muss die Überdachung der Freiluftspielstätte Luegarena abbrechen. Und zwar fristgerecht bis zum 17. Oktober. Dies geht aus einer vom Gemeinderat am Donnerstag verschickten Medienmitteilung hervor.
«Gleiches Recht für alle»
Der Rat habe eine Interessenabwägung vorgenommen – zwischen dem Landgashof Lueg als touristischem Ausflugsziel mit überregionaler Bekanntheit und Aushängeschild für die Gemeinde einerseits und der Einhaltung von Gesetzen und Reglementen andererseits. Er anerkennt zwar das «grosse Engagement» des Lueg-Besitzers, schreibt aber auch: «Illegal erstellte Bauten können und dürfen von der Behörde nicht geduldet werden.» Es gelte «gleiches Recht für alle».
Das öffentliche Interesse an der Wiederherstellung des rechtmässigen Zustandes auf der Lueg sei höher zu gewichten als die Vermeidung eines allfälligen finanziellen Schadens. Und sowieso: Eine Gemeindebehörde dürfe ein Bundesgerichtsurteil nicht infrage stellen.
Zur Erinnerung: Lueg-Besitzer Jörg Moser hatte einen Schwingplatz mit Tribüne bauen lassen. Doch die Metallkonstruktion für die Storenüberdachung war in den Baubewilligungsplänen nicht enthalten. Sie sei nicht zonenkonform, befand der Kanton. Das Dach müsse zurückgebaut werden. Moser reichte Beschwerde ein, unterlag jedoch auf allen Instanzen. Zuletzt, im April 2018, hatte das Bundesgericht die Beschwerde abgewiesen.
Falls die Bauherrschaft nun die Frist bis zum 17. Oktober ungenutzt verstreichen lasse, wäre die Gemeinde gezwungen, die Wiederherstellung mittels Ersatzvornahme zu vollstrecken, sagt Gemeinderatspräsident Hans Ulrich Widmer. Heisst: Die Gemeinde würde eine Firma beauftragen, die den Abbruch übernimmt, und die Kosten dem Eigentümer in Rechnung stellen.
Spezialzone schaffen
Lueg-Besitzer und Gemeindevertreter verhandelten im Sommer auch über eine mögliche Zonenplanänderung. Momentan befindet sich der Landgasthof in der Landwirtschaftszone. Der Gemeinderat zeigt sich bereit, eine Spezialzone Lueg zu schaffen. Das bekräftigte Widmer am Donnerstag wieder.
«Es wird sicher zwei Jahre dauern, bis die Ortsplanungsrevision über die Bühne gegangen ist.»
Die Schaffung einer solchen Zone sei in die laufende Ortsplanungsrevision aufgenommen worden. So könne eine «massvolle Erweiterung» des Landgasthofes ermöglicht werden, zum Beispiel mit mehr Zimmern. Auch eine Überdachung der Arena könnte dann wieder ein Thema werden. Doch erst müssen Kanton und Heimiswiler Stimmvolk die Zone gutheissen. Laut Gemeinderatspräsident Widmer werde es sicher zwei Jahre dauern, bis die Ortsplanungsrevision über die Bühne gegangen sei.
Dann könnte es zu spät sein: Ende August hatte Jörg Moser mitgeteilt, dass er den Betrieb auf der Lueg Mitte Oktober dichtmachen wolle. Er sehe keine Perspektive, sagte er. 24 Mitarbeitende hätten die Kündigung bereits erhalten. Moser war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
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