Lostprophets-Sänger muss wegen Baby-Missbrauchs ins Gefängnis
Tiefer Fall eines einstigen Stars: Der Ex-Leadsänger der britischen Rockband Lostprophets muss 35 Jahre in Haft. Er hatte Babys sexuell missbraucht und deren Mütter zu ähnlichen Taten angestiftet.

Der Sänger der britischen Rockband Lostprophets, Ian Watkins, ist heute wegen sexuellen Missbrauchs von Säuglingen zu 35 Jahren Haft verurteilt worden. Sechs Jahre davon wurden zur Bewährung ausgesetzt. Der Richter in Cardiff sagte, der Fall des 36-Jährigen offenbare «eine neue Tiefe der Verdorbenheit». Die Anklage beschrieb den Sänger als «bekennenden und entschlossenen Pädophilen».
Watkins hatte insgesamt 13 Fälle von Kindesmissbrauch eingeräumt, darunter die versuchte Vergewaltigung eines Kindes und die Verabredung zur Vergewaltigung. Eine vollendete Vergewaltigung eines Babys stritt er jedoch ab.
Laut dem Gericht plante Watkins in E-Mails und Skype-Gesprächen mit zwei weiblichen Fans den Missbrauch ihrer Babys. Darin schrieb er von seinem Verlangen nach einem «Sommer des dreckigen Kinderpornos» und dem Wunsch, eines seiner Opfer zu betäuben, indem er ihm den Rauch von Crystal Meth ins Gesicht blies.
Er ermunterte Mutter zu Missbrauch
Bei einem Treffen in einem Londoner Hotel filmte er sich selbst bei einem Sex-Akt mit einem Baby. In einem Skype-Gespräch mit der Mutter des anderen Babys ermutigte er sie, ihr eigenes Kind zu missbrauchen.
«Ian Watkins war der Ringführer dieser furchtbaren Verschwörung und es ist richtig, dass seine Strafe dies widerspiegelt», erklärte die Staatsanwaltschaft nach dem Urteil. «Er ist ein überaus gefährliches und manipulatives Individuum, der auf berechnende Weise seinen Opfern nachstellte.» Es sei «unverständlich», dass Erwachsene derart «entsetzliche Taten» gegenüber Kinder verüben.
Zwei Mütter ebenfalls verurteilt
Gemeinsam mit dem Sänger sassen auch die beiden Mütter von zwei Babys auf der Anklagebank, die den Missbrauch ermöglichten. Sie wurden zu 14 und 17 Jahren Haft verurteilt. Bei den Frauen handelt es sich um eingefleischte Fans der Rockband.
Die Rockgruppe Lostprophets war 1997 gegründet worden, löste sich aber nach der Festnahme ihres Leadsängers dieses Jahr auf. Sie hat weltweit Millionen von Alben verkauft.
Die Ermittlungsbehörden gehen Hinweisen nach, ob der Musiker sich auch am Rande von Auftritten im Ausland des Kindesmissbrauchs schuldig gemacht haben könnte. «Unser Fokus liegt auf Deutschland und den USA», sagte Ermittler Peter Doyle. Die walisische Polizei stehe im Kontakt mit der deutschen Bundespolizei und den US-Behörden.
SDA/rbi
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