Longchamp prüft Handy-Umfragen
Junge Leute ohne Festnetzanschluss sind für Umfrageinstitute nicht erreichbar. Claude Longchamp testet für seine Polit-Befragungen deshalb eine neue Methode.

Claude Longchamps Befragungsinstitut GFS Bern arbeitet hinter den Kulissen an neuen Umfragemethoden. Das zeigen Recherchen der «SonntagsZeitung». Lukas Golder von GFS Bern bestätigt, dass das Institut im Herbst einen internen Test durchgeführt hat, bei dem ein Fünftel der Befragten auf dem Mobiltelefon angerufen wurde.
Diese Nummern stehen nicht im Telefonbuch. Sie wurden per Computer zufällig generiert. Die Mobiltelefonbefragungen haben die SRG und das GFS Bern zusammen beschlossen. «Wir haben mit der SRG im aktuellen Vertrag vereinbart, dass wir auf Ende Legislatur evaluieren, ob und wie allenfalls Mobiltelefonumfragen künftig in die Stichprobe einfliessen können», sagt Golder. Bereits jetzt zeige sich, «dass wir die Gruppe der 20- bis 40-Jährigen besser erreichen.»
Deutlich teurer
Golder sagt gegenüber der Zeitung weiter: «Befragungen auf dem Mobiltelefon sind deutlich aufwendiger und damit auch teurer.» Eine SRG-Trendumfrage für eine Erhebung mit drei Vorlagen kostet gemäss dem Bericht 23'000 bis 30'000 Franken.
Gemäss Branchenkennern sind die Kosten bei zusätzlichen Telefonumfragen 20 bis 30 Prozent höher. Die SRG müsste also für die Mobiltelefonbefragungen einige Tausend Franken pro Trendumfrage zusätzlich springen lassen. Ende Jahr werde der Test abschliessend evaluiert, sagt Golder in der «SonntagsZeitung». «Danach entscheiden wir, wann es sinnvoll ist, Befragungen auch auf Mobiltelefonen durchzuführen.»
Nach der Abstimmung über die Masseneinwanderungsinitiative hatte Claude Longchamp im April gegenüber Redaktion Tamedia bereits über eine Handybefragung gesprochen. Damals hatte er sich eher skeptisch über die Methode geäussert.
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