Londoner Börse setzt zum Befreiungsschlag an
Im Wettstreit um Investoren will sich die Börse London (LSE) durch den Kauf ihres kanadischen Rivalen TMX stärken. Dadurch soll die Nummer eins im lukrativen Geschäft mit Rohstoffaktien entstehen.

Die Fusion der Börsen von London und Toronto ist aber nicht die einzige. Auch die Deutsche Börse und ihre US-Konkurrentin Nyse Euronext wollen nach eigenen Angaben zusammengehen. Die Nyse Euronext bestätigte heute fortgeschrittene Gespräche mit dem Frankfurter Börsenbetreiber. Die Deutsche Börse solle die Mehrheit an dem Unternehmen halten.
Die heute bekanntgemachte Übernahmeofferte der LSE bewertet den kanadischen Börsenbetreiber mit rund 3,2 Milliarden US-Dollar. Der fusionierte Konzern wäre auf Basis der jüngsten Aktienkurse 6,9 Milliarden Dollar schwer. Die LSE will 55 Prozent an der neuen Gesellschaft halten.
Marktanteile zurückerobern
Für die Londoner könnte der Schritt einen Befreiungsschlag bedeuten. LSE-Chef Xavier Rolet will verlorene Marktanteile zurückerobern, nachdem Vorgängerin Clara Furse vor allem mit der Abwehr unliebsamer Übernahmeangebote beschäftigt war.
Neben der Deutschen Börse hatten auch die Rivalen Euronext und Nasdaq die Finger nach der LSE ausgestreckt, deren Anfänge ins Jahr 1698 zurückreichen. Seit der Deregulierung 2007 sorgen in der Branche alternative Handelsplattformen wie Chi-X und BATS für eine zusätzliche Verschärfung des Wettbewerbs.
Viertgrösste Börse der Welt
Das Bündnis aus LSE und TMX würde gemessen am Handelsvolumen international auf Rang vier liegen. Legt man die Börsenwerte aller gelisteten Firmen zugrunde, käme der neue Konzern gar auf Platz zwei. Dabei würde ihm insbesondere die Konzentration auf Boombranchen helfen.
SDA/pbe
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