Lon Snowden darf seinen Sohn besuchen
Erstmals seit Ausbruch der NSA-Affäre erhält der Whistleblower Besuch von seiner Familie. Vor der Reise nach Russland sagt Lon Snowden, was er sich für seinen Sohn wünscht.

Der Vater des NSA-Informanten Edward Snowden hat ein Reisevisum für Russland erhalten, um seinen Sohn zu besuchen. Lon Snowden möchte mit ihm mögliche Verteidigungsstrategien hinsichtlich der drohenden Strafverfahren vor US-Gerichten besprechen, wie er und sein Anwalt Bruce Fein gestern mitteilten.
Bisher habe keiner von beiden direkt persönlich mit dem Ex-Geheimdienstmitarbeiter gesprochen, seit er aus den USA geflohen ist und schliesslich in Russland Asyl erhalten hat, hiess es. Zudem freuen sich beide den Angaben zufolge, mit Edward Snowden Möglichkeiten einer Rückkehr in die USA zu erörtern. «Wo mein Sohn den Rest seines Lebens verbringen möchte, bleibt seine Entscheidung. Aber ich wünsche mir, dass er irgendwann die Möglichkeit hat, in die USA zurückzukehren», sagte Lon Snowden.
Angst vor unfairem Prozess
Allerdings bezweifelt er, dass sein Sohn zu Hause einen fairen Prozess erhalten würde. Die Äusserungen von Präsident Barack Obama, seiner Regierung und Abgeordneten aus beiden Parteien über Snowden seien «absolut verantwortungslos». Ihre öffentliche Vorverurteilung würde nicht ohne Einfluss auf eine potenzielle Jury bleiben, warnte er.
Der Ex-Geheimdienstmitarbeiter Snowden hat umfangreiche Details über amerikanische und britische Spähprogramme für Internet und Telekommunikation enthüllt und war von Hawaii über Hongkong nach Moskau geflohen.
Anfang August hatte Russland Snowden dann vorübergehend Asyl für mindestens ein Jahr gewährt. Der Schritt erzürnte die USA, die Snowdens Auslieferung fordern und ihn wegen Spionage vor Gericht bringen wollen. US-Präsident Barack Obama sagte deswegen vor wenigen Tagen ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ab.
SDA/mrs
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