Lifting für den alten Bahnhof
Für 18 Millionen Franken baut die BLS das Bahnhofgebäude samt Umgebung um und ergänzt neue Gleisanlagen mit einer Unterführung.

«Der Bahnhof ist zweimal wichtig für Erlenbach», betonte Gemeinderatspräsident Simon Künzi am Infoanlass in der «Tomatenburg», «einerseits für Pendler und Touristen, andererseits für das Erscheinungsbild. Wozu wir unsere Anliegen einbringen konnten.»
Was die BLS plant, vermittelte Alex Pritz, Gesamtprojektleiter Bahnbau, BLS Netz AG. Der Projektperimeter umfasst das Bahnhofareal und den Gleisbereich ab dem Damm eingangs Erlenbach bis zur «Wildenbachbrücke».
Vorgesehen sind dem Behindertengleichstellungsgesetz entsprechend zwei auf 52 und 72 Metern gedeckte Aussenperrons von 220 Metern Nutzlänge, verbunden mit einer Personenunterführung. Dafür muss der Güterschuppen Platz machen. Zudem werden die Weichenverbindungen aus dem Bahnhofbereich hinaus verschoben. Die Verbreiterung durch Dammschüttung macht vorübergehenden und dauernden Landerwerbnötig.
Am Weiherweg mit reduzierter Strassenbreite und Fahrverbot für PW wird eine höhere Stützmauer erstellt, wo laut Pritz die nationale Veloroute erhalten bleibt.
Eine fast 70-jährige Gleisanlage
Die angepasste Gleisanlage ersetzt Schienen und Schwellen aus dem Jahr 1950, vereinfacht das Kreuzen zweier Züge und ermöglicht künftige Angebotsverbesserungen auf der Strecke Spiez–Zweisimmen. Was auch neue Sicherungs-, Fahrleitungs-, Niederspannungs- und Telecomanlagen erfordert. «Eine Entwässerung erhöht die Lebensdauer der Anlagen», ergänzte Pritz seine Ausführungen.
Die Verschiebung des Erlenbacher Bahnübergangs um etwa zwölf Meter Richtung Spiez verbessert die Zufahrt zum Firmenareal Olwo Erlenbach AG (vormals Reinhardt Holz AG). Dazu kommen die vergrösserte Manövrierfläche vor dem Sägewerk und die Zufahrt zum verlegten Freiverlad des Baudienstes. Der, laut Pritz auf eine Frage eines Anwohners, auf einer eingleisigen Strecke nicht ausserhalb des Bahnhofs gebaut werden kann.
Ein frei stehendes Bahnhofgebäude
Am Bahnhofgebäude aus dem Jahr 1980 werden die Vorbauten zurückgebaut, der Balkon ersetzt und die Fassade wärmegedämmt. Wartsaal und WC-Anlagen im Erdgeschoss werden neu und durch eine Kommerzfläche ergänzt; dort ist auch der künftige Technikraum vorgesehen. Im Obergeschoss werden die beiden Wohnungen saniert.
Ein neues, sprich attraktiveres Gesicht erhält der Bahnhofplatz, wo das unkontrollierte Parkieren mittels Park and Ride ein Ende haben soll. Dazu zählt ein zeitgemässer Zweiradunterstand. Erneuert wird zudem die Bahnhofstrasse.
Bauen will die BLS – alle Bewilligungen vorausgesetzt – in vier Phasen von Herbst 2020 bis Ende 2022 mit Fertigungsarbeiten im Jahr 2023; mit wenigen Ausnahmen nur tagsüber im Zweischichtbetrieb. Der Baustellenverkehr ist über das öffentliche Strassennetz und Baupisten vorgesehen. Im Sommerfahrplan 2021 ersetzt ein Busshuttle-Betrieb von und nach Därstetten während dreier Monate wegfallende Halte in Ringoldingen.
Boltigen informiert am nächsten Dienstag
In die errechneten Kosten von 18,1 Millionen Franken teilen sich gemäss Leistungsvereinbarung der Bund und die BLS, Gemeinde, Kanton und Private. Um Synergien zu nutzen, will die BLS zeitgleich auch den Bahnhof Boltigen mit ähnlichen Vorgaben umbauen. Zur Infoveranstaltung laden Gemeinderat und BLS am Dienstag, 5. Februar, 19 Uhr ins Hotel Simmental ein.
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