Letzte Ruhe für Hugo Chávez
Ursprünglich sollte der verstorbene Staatschefs von Venezuela einbalsamiert werden. Dafür war die Leiche aber bereits zu alt. Jetzt fand der «Comandante» im Militärmuseum die letzte Ruhestätte.
Unter der Anteilnahme hunderttausender Venezolaner ist der Leichnam von Staatschef Hugo Chávez zu seiner letzten Ruhestätte gebracht worden. Anhänger des «Comandante» säumten die Strecke zu dem Militärmuseum in Caracas, in dem der langjährige Staatschef später beigesetzt wurde. Die venezolanische Regierung liess von ihren Plänen ab, den Leichnam einzubalsamieren.
Von der Militärakademie, in der Chávez neun Tage und Nächte lang öffentlich aufgebahrt war, setzte sich der Prozessionszug mit dem Sarg nach einer kurzen Zeremonie in Bewegung. Menschen in roter Kleidung, in T-Shirts mit einem Foto des Verstorbenen und mit venezolanischen Flaggen drängelten sich entlang der zwölf Kilometer langen Strecke durch die Hauptstadt.
«Pilgerort für die Revolutionäre der Welt»
Angeführt wurde die Prozession von Übergangspräsident Nicolás Maduro, Parlamentspräsident Diosdado Cabello und dem bolivianischen Staatschef Evo Morales. Die letzte Ruhestätte befindet sich in einer in ein Militärmuseum umgewandelten ehemaligen Kaserne. Dort hatte Chávez sein Hauptquartier eingerichtet, nachdem 1992 sein Versuch gescheitert war, den damaligen Präsidenten Carlos Andrés Pérez zu stürzen.
Ab Samstag soll das Museum für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Für Chávez wurde dort ein Mausoleum errichtet. Die Regierung rechnet damit, dass es ein «Pilgerort für die Revolutionäre der Welt» wird. Allerdings wird der Leichnam nun nicht mehr zu sehen sein, weil er nun doch nicht mehr nach dem Vorbild von Lenin und anderer Revolutionäre einbalsamiert wird.
Leiche für Einbalsamierung schon zu alt
Die Regierung wollte ursprünglich, dass der einbalsamierte Leichnam an der Seite des Nationalhelden Simón Bolívar im nationalen Pantheon ausgestellt wird. Allerdings gestaltete sich die Einbalsamierung schwierig, so dass die Regierung am Freitag von den Plänen abliess. Informationsminister Ernesto Villegas begründete den Verzicht damit, dass die Leiche für das Verfahren für sieben Monate nach Russland hätte gebracht werden müssen. Maduro hatte am Mittwoch gesagt, die Prozedur gestalte sich schwierig, weil die Leiche schon zu alt sei.
Chávez war am 5. März infolge einer Krebserkrankung gestorben. Ein neuer Präsident wird im 14. April gewählt. Für das Chávez-Lager tritt Maduro an, für die Opposition Henrique Capriles.
AFP/chk
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