Lesbische Lehrerin wird Papst begrüssen
Bevor der Heilige Vater in die USA reist, hielt er in Kuba vor Tausenden Menschen eine Messe.
Eine wegen ihrer gleichgeschlechtlichen Ehe gefeuerte US-Lehrerin ist ins Begrüssungskomitee berufen worden, das Papst Franziskus im Weissen Haus willkommen heisst. Sie hoffe, dass sie dabei eine Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem Kirchenoberhaupt bekomme, sagte die Katholikin Margie Winters am Montag. Dann würde sie Franziskus bitten, seine Botschaft der Inklusion auf schwule, lesbische, bisexuelle und transsexuelle Katholiken auszuweiten.
Sie habe in diesem Jahr ihren Job an einer katholischen Privatschule in der Nähe von Philadelphia verloren, weil sie 2007 ihre Partnerin geheiratet habe, berichtete Winters. Nun hoffe sie, dass der Papst sich während seines USA-Besuchs diese Woche zu den Problemen äussern werde, mit denen homosexuelle Katholiken zu kämpfen hätten.
Die Einladung ins Begrüssungskomitee für den Papst erhielt Winters nach eigenen Angaben von der Organisation Human Rights Campaign, die sich für die Rechte von homosexuellen und transsexuellen Menschen einsetzt. Zur Willkommenszeremonie auf dem Südrasen des Weissen Hauses werden am Mittwoch Tausende Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten erwartet.
Papst in Santiago de Cuba
Papst Franziskus ist derweil in Santiago de Cuba eingetroffen, der letzten Station seines Besuchs im kommunistischen Karibikstaat. Kurz nach der Ankunft begab sich das Kirchenoberhaupt zu einer Holzstatue der Barmherzigen Jungfrau von Cobre, die als Schutzpatronin Kubas gilt. Dort betete er am Montagabend und legte einen Blumenstrauss nieder. Wegen seiner Ischiasbeschwerden und Knieprobleme liess sich der 78-Jährige dazu eine Stuhl bringen. Im Anschluss sang ein kubanischer Mädchenchor für den Papst.
Bei einer Messe vor Tausenden Menschen in der Stadt Holguín hatte Franziskus zuvor für die Bereitschaft zum persönlichen Wandel und der Überwindung eigener Vorurteile geworben. Dazu fordere Jesus Christus täglich auf, sagte er. «Er lädt uns ein, langsam unsere Vorurteile und unser Denken zu überwinden, dass eher die anderen statt wir uns selbst ändern können», sagte der Papst.
Er lobte die Arbeit von Missionshäusern vor allem im ländlichen Raum, denen der Staat seit den 1990er Jahren wieder mehr Freiraum lässt. Heute gibt es 2600 Missionshäuser auf Kuba.
Obama wird Franziskus persönlich begrüssen
Von Santiago de Cuba bricht Franziskus am Dienstag in die US-Hauptstadt Washington auf. US-Präsident Barack Obama und seine Frau Michelle wollen den Papst nach der Landung auf der Luftwaffenbasis Andrews nahe Washington persönlich am Rollfeld in Empfang nehmen.
Am Mittwoch ist ein offizielles Treffen zwischen Obama und Franziskus im Weissen Haus geplant, am Donnerstag spricht der Papst vor dem US-Kongress. Weitere Stationen der Reise sind New York, wo Franziskus am Freitag eine Rede vor der UNO hält, sowie am Samstag und Sonntag das Weltfamilientreffen der katholischen Kirche in Philadelphia.
AP/AFP/chk
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