Leiser Abschied eines Grossen
Ivica Kostelic ist letztmals auf der «Mutter aller Slalomhänge» gefahren. An der WM dürfte er nicht mehr antreten.

Er bringt das Wort kaum über die Lippen. Er kann nicht loslassen – und steht dazu. Rücktritt klinge endlich, aber er liebe den Skisport, sagt Ivica Kostelic, nachdem er in der Lauberhorn-Kombination auf Rang 22 gefahren ist.
Auf die Frage, ob er soeben sein letztes Weltcuprennen bestritten habe, erwidert der Kroate, er könne nicht abschliessend antworten. «Sicher ist, dass ich letztmals auf dieser Piste gefahren bin», hält er fest, mit dem Finger zum Slalomhang zeigend. Der 37-Jährige bezeichnet ihn als «Mutter aller Slalomhänge», sagt, «alle Slalomhänge haben etwas von Wengen, und Wengen hat alles».
Kurz darauf lässt er im Interview mit dem Speaker lachend verlauten, er wolle das kleine Holzhaus kaufen, welches auf dem unteren Teil des Kurses stehe. «Der Besitzer soll doch mit mir Kontakt aufnehmen.»
Das Kostelic-Projekt
Das Herzblut ist eng mit dem Lebenswerk seiner Familie verbunden. Unter der Obhut ihres Vaters Ante Kostelic stiessen Ivica und seine jüngere Schwester Janica dank jahrelanger harter Arbeit in die Weltklasse auf. Bis zu 1000 Tore pro Tag hätten sie phasenweise umfahren, wegen des fehlenden Geldes oft im Auto übernachtet, erzählte Ivica einst.
Janica gewann alles, musste ihre Karriere jedoch mit 25 beenden, weil der Körper ausgelaugt war. Tritt ihr Bruder ab, ist das Kostelic-Projekt Geschichte. Grundsätzlich beendete Ivica seine Karriere gerne an der WM in St. Moritz, schlösse sich doch im Engadin ein Kreis: 2003 gewann er an gleicher Stätte WM-Gold im Slalom.
Er müsse jedoch immer mehr Schmerzmittel schlucken, zudem liessen seine Knie nach 14 Operationen keine Spitzenleistungen mehr zu, stellt der ehemalige Gesamtweltcupsieger klar. Der Slalom von Sonntag ist keine Option, weil Kroatien nur über einen Startplatz verfügt und dieser vom stärker fahrenden Juniorenweltmeister Istok Rodes beansprucht wird.
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