Leipziger Buchpreis geht an Wolfgang Herrndorf
Der Berliner war bereits letztes Jahr für den renommierten Buchpreis nominiert – mit seiner Parodie auf das Genre des Agententhrillers hat er die Jury dieses Jahr zu überzeugen vermocht.

Der mit 15.000 Euro dotierte Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik geht in diesem Jahr an Wolfgang Herrndorf. Der Autor bekam den Preis für seinen Roman «Sand», wie die Jury am Donnerstag in Leipzig mitteilte. Robert Koall, Chefdramaturg des Schauspiels Dresden, nahm den Preis stellvertretend für Herrndorf entgegen, der wegen einer schweren Erkrankung nicht nach Leipzig gekommen war.
Letztes Jahr bereits nominiert
Herrndorf, der bereits im vergangenen Jahr mit «Tschick» für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, legte mit «Sand» eine Parodie auf das Genre des Agententhrillers vor. Jurymitglied Johanna Adjorán von der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» lobte in ihrer Laudatio die «Leichtigkeit und Eleganz des Tons», den Herrndorf in seiner Geschichte getroffen habe. Er führe den Leser mit viel Humor durch die «abstrusesten Situationen».
Weitere Preise an Baberowski und Viragh
Die ebenfalls mit je 15.000 Euro dotierten Preise in den Kategorien Sachbuch und Übersetzung gingen an Jörg Baberowski und Christina Viragh. Baberowski erhielt ihn für «Verbrannte Erde: Stalins Herrschaft der Gewalt». Er zwinge den Leser, «gleichermassen durch Präzision der Argumente wie durch die Kraft der sprachlichen Vergegenwärtigung, auf eine Fahrt durch alle Kreise der Hölle», lobte die Jury.
Viragh erhielt die Auszeichnung für die Übersetzung von Peter Nadas' «Parallelgeschichten» aus dem Ungarischen. Der Jury imponierte die Leistung Viraghs einerseits durch «die schiere Länge des Romans» von über 1.700 Seiten. Zudem sei das Werk «ein nicht gerade herzerwärmendes Buch, an dessen Lektüre man sich immer wieder nur mit Herzklopfen macht».
dapd/omue
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