Leicester und andere Sensationen
Mit einem Sieg bei Manchester United kann Leicester City am Sonntag vorzeitig englischer Meister werden – als 1:5000-Aussenseiter.
Leicester City ist in aller Munde. Die Jagd nach dem Meistertitel des als 1:5000-Aussenseiter in die Saison gestarteten Clubs aus der Kleinstadt in den East Midlands elektrisiert die Fussball-Fans weit über die Grenzen des englischen Königreichs hinaus.
Maximal drei Punkte benötigt die Mannschaft des Italieners Claudio Ranieri aus den letzten drei Spielen, um die grösste Sensation in der Geschichte der 1992 gegründeten Premier League perfekt zu machen. Die erste Chance bietet sich Leicester, bei dem Gökhan Inler zuletzt nicht mehr im Aufgebot figurierte, am Sonntag im Old Trafford gegen Manchester United.
Fast zu kitschig, mutet die Geschichte des Traditionsvereins an, der es in seiner 132-jährigen Geschichte gerade einmal zu drei Ligacup-Triumphen und vier Final-Teilnahmen im FA Cup gebracht hat. Ende März 2015 lagen die Foxes neun Spiele vor Schluss mit sieben Punkten Rückstand auf den rettenden 17. Platz abgeschlagen am Tabellenende, ehe der Aufsteiger mit sieben Siegen in extremis doch noch den Klassenerhalt schaffte.
Der neue Trainer Claudio Ranieri baute ab Sommer ein Team zusammen, dessen grosse Stärke neben der hervorragenden defensiven Organisation das Konterspiel ist. Sogar beim 4:0 am Sonntag gegen Swansea, dem höchsten Sieg der Saison, besass Leicester nur 38 Prozent Ballbesitz. Bereits der Saisonstart gelang mit sechs Spielen ohne Niederlage vorzüglich. Danach sorgte der Premier-League-Rekord von Jamie Vardy, der elf Spiele in Folge traf, für Schlagzeilen. Und als der Fast-Absteiger im Februar noch immer an der Tabellenspitze stand, wurde wöchentlich spekuliert, wann der Einbruch kommen wird.
Er kam nie. Auch nicht nach der 1:2-Niederlage in der Nachspielzeit gegen Arsenal Mitte Februar. Und auch nicht nach dem 2:2 zuhause gegen West Ham vor zwei Wochen, als Top-Torschütze Vardy (22 Tore) wegen einer angeblichen Schwalbe gesperrt wurde und der Rückstand auf Tottenham vier Runden vor Schluss auf fünf Punkte geschmolzen war. Im Gegenteil: Während Leicester zuhause gegen Swansea zu seinem höchsten Saisonsieg kam, patzte Verfolger Tottenham am Montag beim 1:1 gegen West Bromwich Albion.
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