Lehrermörder Ded Gecaj ist tot
Der 52-jährige Kosovare ist in der Untersuchungshaft gestorben. Das sagt der Sprecher der Kapo St. Gallen, Hanspeter Krüsi, auf Anfrage von Redaktion Tamedia.
Kapo-Sprecher Hanspeter Krüsi hat für den Nachmittag eine Pressekonferenz angekündigt. Laut Recherchen von Blick.ch hat sich Ded Gecaj in seiner Zelle umgebracht.
Der 52-jährige Ded Gecaj wurde nach jahrelanger Flucht im September vom Kosovo an die Schweiz ausgeliefert. In St. Gallen sass er seit zwei Monaten in Untersuchungshaft. Der Kosovare hatte im Januar 1999 den Lehrer Paul Spirig im Schulhaus Engelwies in St. Gallen erschossen und flüchtete daraufhin in den Kosovo.
Die Flucht in seine Heimat
Zur Tat kam es, nachdem die damals 14-jährige Tochter von Gecaj dem Lehrer Paul Spirig anvertraut hatte, der Vater missbrauche sie sexuell. Ded Gecajs Frau wurde 2000 vom Kantonsgericht St. Gallen zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt; sie hatte von den Misshandlungen der Tochter gewusst. Nach Verbüssung der Gefängnisstrafe wurde die Frau ausgeschafft.
Nach seiner Flucht nach Kosovo wurde Ded Gecaj dort festgenommen und wegen Totschlags zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Nach zwei Jahren kam Gecaj bereits wieder frei. Die Misshandlung der Tochter hatte er stets abgestritten.
Erstes Urteil relativ mild
Das verhältnismässig milde Urteil des Gerichts in Kosovo gegen Gecaj war für die St. Galler Behörden ein Hohn. Sie stellten ein Auslieferungsgesuch und der internationale Haftbefehl gegen Gecaj wurde beharrlich aufrechterhalten. Nachdem Gecaj erst untergetaucht, dann festgenommen und alsbald wieder freigelassen wurde, kam die Wende.
Im Mai dieses Jahrs wurde er in Kosovo erneut festgenommen und in Auslieferungshaft gesetzt. Die Schweiz musste zwar formell nochmals ein Gesuch um Auslieferung stellen, doch dann ging alles plötzlich schnell. Am 30. August 2010 gab das Justizministerium in Kosovo grünes Licht für die Auslieferung. Anfang September 2010 wurde er den Schweizer Behörden übergeben.
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