Leerlauf zwischen Landi-Stühlen
Am Zürcher Pfauen inszenierte Sebastian Nübling Friedrich Glausers Roman «Matto regiert». Wieso?

Haben Sie die Spinne gesehen? Ihr Faden gleisste im Rampenlicht, als sie sich, «süüferli, süüferli», wie der Wachtmeister Studer sagen würde, abseilte. Geschmeidig schwang sie sich vom klinisch weiss getäferten Höllentor herab (von Bühnenbildnerin Muriel Gerstner vor einen dräuend schwarzen Fond gebaut): ein von Regisseur Sebastian Nübling nicht geplantes Inbild des Glauser-Romans «Matto regiert». Denn in dem heisst es: «Die Anstalt hockt wie eine riesige Spinne inmitten des Landes ... und sie spinnt richtige Schicksalsfäden, die Spinne – oder Matto.» Die Spinne also spann, das Premierenpublikum lachte dankbar, und die Schauspieler wussten nicht, wie ihnen geschah.