«In Andermatt dürften sich die sozialen Konflikte verschärfen»
Der Geograf Werner Bätzing über Grossprojekte wie in Andermatt oder die V-Bahn in Grindelwald und das Verschwinden der Alpen.

Herr Bätzing, Sie schreiben vom Verschwinden der Alpen. Wie meinen Sie das? Die Alpen verschwinden als menschlich geprägter Wirtschafts- und Lebensraum. Sie sind einerseits von Verbuschung und Verwilderung bedroht. Andererseits gibt es eine Verstädterung in den Tallagen und in wenigen Tourismuszentren. Das ursprüngliche, kleinräumige Leben und Wirtschaften im Alpenraum, das geprägt war durch einen engen Bezug zur Natur und zur Geschichte, geht verloren. Aufgrund von Volkszählungen aus dem Jahr 2011 kann festgestellt werden, dass die Verstädterung der Alpen auf geradezu schwindelerregende Weise zunimmt. Die Alpengebiete haben mittlerweile 15 Millionen Einwohner.