Leben an der Bären-Baustelle
Wie ist es wohl, wenn direkt vor dem Küchenfenster das grösste Gebäude des Kantons Bern entsteht? Jolanda Friederich muss es wissen – sie wohnt gefühlte drei Meter von der Baustelle entfernt.

Als wäre das Haus ein Spielzeug, machtlos ist es gegen die grossen Greifzangen, die ihm zu Leibe rücken. Wie Stofffetzen fliegen zuerst die Fensterläden des alten Bären zu Boden, die Fensterscheiben, die eingeschlagen werden, scheinen dünn wie Papier. Diese Woche hat der Abbruch des Gasthofs begonnen, es ist das letzte Gebäude auf dem Areal, das weichen muss, bevor an dieser Stelle das höchste Hochhaus des Kantons Bern gebaut werden kann.