Makellose SCL TigersLangnau bleibt in der jurassischen Hitze cool
Die Emmentaler gewinnen in Pruntrut 2:0 und liegen damit in der Playout-Serie gegen Ajoie mit zwei Siegen vorne. Ihr Erfolgsrezept: Die lange vermisste Effizienz.

«Egalisez, Egalisez!» Immer wieder hallt der Schlachtruf durch die schmucke Eishalle in Pruntrut. Immer lauter treiben die Ajoie-Fans ihre Mannschaft an, die Partie doch endlich auszugleichen. Doch die Minuten, sie zerrinnen, und das kann den SCL Tigers nur recht sein.
Letztlich gewinnen sie 2:0 und erhöhen damit in der Playout-Serie ebenfalls auf 2:0. Am Samstag kann Langnau schon für eine Vorentscheidung sorgen.
Ajoies Traumduo trifft nicht mehr
Nun, es ist eine ganz andere Partie, als es jene zum Auftakt am Dienstag in Langnau war. Hatten die Emmentaler da das Geschehen von A bis Z im Griff, gestaltet sich dieses zweite Rencontre weitaus ausgeglichener. Das liegt natürlich an Ajoie, das zuhause aufsässiger spielt. Und doch können die Jurassier ihr grösstes Manko nicht beheben.
Ausgerechnet das Sturmduo Philip-Michael Devos und Jonathan Hazen bekundet Ladehemmungen, die beiden haben nun seit 11 respektive 14 Partien nicht mehr getroffen. Wobei Letzterer zweimal in Überzahl kläglich scheitert. Erst kommt er im Mitteldrittel vor dem verlassenen Tor an die Scheibe, Tigers-Goalie Luca Boltshauser liegt bereits am Boden, doch dessen Verteidiger Claudio Cadonau kann gerade noch mit dem Knie retten.
Fast identisch ist dann die Szene nach 44 Minuten. Wieder Powerplay, wieder ist Boltshauser geschlagen, wieder scheitert Hazen an einem Knie, diesmal an jenem von Cody Eakin. Wer solche Chancen nicht nutzt, muss sich nicht wundern, wenn sein Team in Schieflage gerät.
Am Schluss entladen sich die Emotionen
Die Langnauer kennen dieses Problem nur zu gut. In der Schlussphase der Qualifikation hatten sie ihre Torproduktion praktisch eingestellt, in vier Spielen nur noch zweimal getroffen. Doch in diesem zweiten Akt nutzen sie ihre wenigen Chancen eiskalt aus. Nach einem ereignisarmen Startdrittel ist es Axel Holmström, der das Skore eröffnet. Der Schwede erhält im Powerplay vor dem Tor zu viel Platz und schafft es dadurch, den Puck im zweiten Anlauf hinter Tim Wolf unterzubringen. Dass die Tigers wie schon am Dienstag in Überzahl reüssieren, ist ungewöhnlich – in den neun letzten Qualifikationsspielen war ihnen kein einziger Powerplay-Treffer gelungen.
Für die Entscheidung sorgt dann Eakin in der 50. Minute mit dem 2:0. Der Kanadier hatte den entscheidenden Angriff mit einem gewonnen Bully in der Offensivzone selbst eingeleitet.
Wie angespannt das Geschehen ist, zeigt sich an zwei Dingen: Zweimal schauen sich die Schiedsrichter nach einem Check eines Langnauers das Video lange an. Wobei bei der Strafe gegen Nolan Diem (43.) der unmittelbar neben dem Zweikampf postierte Ref seinen Arm zuerst gar nicht hob. Und nach der Schlusssirene geraten die beiden Teams dann noch kurz aneinander. Es dürfte am Samstag in Langnau ein hitziges Wiedersehen geben.
Fehler gefunden?Jetzt melden.