Kurdendemo: 96 Personen angezeigt
Zweieinhalb Jahre nach den wüsten Ausschreitungen zwischen Türken und Kurden im Herbst 2015 in Bern hat die Polizei ihre Ermittlungen abgeschlossen.
Es waren wüste Szenen, die sich den Berner Passanten am 12. September 2015 boten: Mit einer aus dem Ruder gelaufenen Demonstration und Gegenkundgebung trugen Kurden und Türken den fernen Kurdenkonflikt in die Schweizer Hauptstadt. Sie prügelten rund um den Helvetiaplatz, am Casinoplatz, an Schwellenmattstrasse und Thunstrasse aufeinander ein; teils mit den Fäusten, teils mit Stöcken und Eisenstangen.
Die traurige Bilanz am Ende des Tages: 25 Personen wurden verletzt, mehrere Autos und Häuser beschädigt. Der Höhepunkt der Eskalation markierte eine Amokfahrt, bei der ein Autofahrer mit seinem Mercedes in eine Menschenmenge raste – dies, nachdem einer der Insassen zuvor aus dem Wagen gezerrt und verprügelt worden war.
96 Personen identifiziert
Nach den Ereignissen nahm die Kantonspolizei Bern umfangreiche Ermittlungen auf. Am Donnerstag hat sie nun deren Ergebnisse präsentiert: 137 mutmassliche Straftäter konnten ermittelt werden. 96 davon hat die Polizei namentlich identifiziert – ein in dieser Grössenordnung ausserordentlicher Fahndungserfolg, wie Polizeisprecherin Corinne Müller sagt: «Gemeinsam mit den Ermittlungen nach den Ereignissen rund um die Kundgebung ‹Tanz dich frei› gehören sie zu den umfangreichsten dieser Art.»
Insgesamt habe die Polizei achteinhalb Stunden Videomaterial und über 300 Fotos ausgewertet, so Müller weiter. Dies erkläre auch die lange Dauer der Ermittlungen. «Es handelt sich dabei nicht um eine einzige Untersuchung. Die Fahnder mussten in jedem der 96 Fälle eine einzelne Beweisführung machen», sagt Müller.
Die 82 Männer und 14 Frauen waren zum Zeitpunkt der Ereignisse zwischen 19 und 65 Jahre alt. Sie wurden wegen Angriff, Körperverletzung, Landfriedensbruch sowie wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte angezeigt. Unter ihnen ist auch der Fahrer des Amokwagens: Er muss sich wegen Körperverletzung verantworten.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch