Kurden werfen IS-Kämpfern Einsatz von Giftgas vor
Bei einem Raketenangriff in der Nähe der nordirakischen Stadt Mossul sollen chemische Substanzen eingesetzt worden sein. Es könnte sich dabei um hochgiftiges Senfgas handeln.

Die kurdischen Behörden verdächtigen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS), erneut Giftgas gegen ihre Peschmerga-Kämpfer im Nordirak eingesetzt zu haben. Eine von der IS-Miliz abgefeuerte Rakete habe offenbar chemische Substanzen enthalten, erklärte der Regionale Sicherheitsrat der Kurden (KRSC) am Dienstag.
Beim Einschlag der Rakete sei eine grössere Menge gelber Rauch aufgestiegen. Der Vorfall habe sich am 31. August in einem Frontabschnitt nördlich von Mossul ereignet. Einer der kurdischen Peschmergas sei deshalb in ärztlicher Behandlung. Man sei über den Vorfall besorgt und fordere von der internationalen Koalition Ausrüstung zum Schutz vor solchen Angriffen.
Giftgas aus Beständen von Assad?
Das «Wall Street Journal» hatte vor einigen Wochen unter Berufung auf US-Regierungskreise berichtet, die IS-Miliz habe im Kampf gegen die Kurden wohl erstmals Senfgas eingesetzt. Anders als Chlor, dessen Einsatz der IS-Miliz im Irak schon mehrmals zugeschrieben wurde, zählt Senfgas zu den verbotenen chemischen Kampfstoffen.
Die IS-Miliz könnte sich das Gas bei seinem Vormarsch in Syrien aus Beständen des Regimes von Präsident Baschar al-Assad beschafft haben. Senfgas verätzt die Haut und lässt sie Blasen schlagen. Damit benetzte Oberflächen können über Wochen und Monate eine Gefahr darstellen. Chlorgas dagegen ist sehr flüchtig und gilt daher als weniger gefährlich.
SDA/bee
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