Wenn Mythos auf Maschine trifft
Gemeinsam mit dem New Yorker Museum of Modern Art hat das Kunsthaus Zürich die Ausstellung «Foto-Skulptur» konzipiert. Die gross angelegte Übersichtsschau ist nun eröffnet.
Sie war schon einmal da, die «Reiseplastik» von Marcel Duchamp, als Erika Billeter 1977 das Zürcher Kunsthaus mit «Malerei und Photographie im Dialog» füllte. Dass die gleiche Winzigkeit, ganze sieben mal fünf Zentimeter gross, nach 34 Jahren in einem völlig anderen Zusammenhang als Schlüsselbild von «Foto-Skulptur» erscheint, hat mit dem Geltungsdrang und der Prominenz des Mediums zu tun.
Die Kuratorin der Fotoabteilung des Moma, Roxana Marcoci, schildert – einmal historisch wie in einem Seminar, dann thematisch zugespitzt – Begegnungen, Kratzstellen und Verschmelzungen von zwei bildhaften Phänomenen unterschiedlicher Herkunft: Skulptur ist so alt wie die Menschheit, die Fotografie aber wurde als ein ehrgeiziges Kind der Industrierevolution geboren.