Kultur-«Fusionitis» – oder bloss Angst vor der Zukunft?
Die Stadt Bern will die Dampfzentrale und das Schlachthaus-Theater zusammenführen und damit ein «Flaggschiff der freien Kulturszene» in die See schicken. Dagegen regt sich Widerstand aus der Szene. Die Institutionen lehnen das Vorgehen ab.
«Die Stadt will das erfolgreiche Schlachthaus-Theater fusionsweise abschaffen!», schreibt Performancekünstlerin Sandra Künzi in der Internetzeitung «Journal B». Der Aufschrei gegen den Plan der Abteilung Kulturelles, das Schlachthaus-Theater und die Dampfzentrale zusammenzuführen, ist gross.
Dabei ist noch gar nicht definiert, wie weit der Zusammenschluss gehen soll. Von einem weitgehend eigenständigen Weiterbestehen beider Häuser unter einem gemeinsamen Vorstand bis zu einer Fusion ist alles möglich. Klar ist bis anhin nur, dass Kultursekretärin Veronica Schaller im April der Dampfzentrale und dem Schlachthaus schriftlich mitteilte, die Häuser seien in eine gemeinsame Trägerschaft zu überführen. Vor den Medien zeigten sich Schaller und Stadtpräsident Tschäppät gar euphorisch und sprachen vom «Flaggschiff der zeitgenössischen Kultur» und von einem «Gegengewicht zu Konzert Theater Bern».