Rhythmischer Klangmagier trifft Wortkünstler
In Thun traten sie zum ersten Mal zusammen auf: Schlagzeuger Julian Sartorius und Sprecher Heinrich Gartentor.

«Als ich mich zu kommen entschied, war ich zuerst skeptisch; danach fand ich es spannend, in Julian Sartorius Welt voller Rhythmen und Beat einzutauchen.» So oder ähnlich tönte es nach dem etwas speziellen Vesper-Konzert aus den Publikumsreihen. Von den rund 95 Zuhörerinnen und Zuhörern – darunter auch viele Kinder – gab es sehr viele positive Feedbacks. Ein Abonnent bedankte sich für das vielfältige Programm.
In der Scherzligkirche erkundete der gebürtige Steffisburger, der sich in der Welt des Schlagzeugs bewegt, Schlag auf Schlag, aus dem Moment heraus und zu Geschichten von Heinrich Gartentor eine ungehörte Klangwelt. Mit aller Art von Schlägeln und einem imposanten Fundus an Perkussionsinstrumenten gelang es Sartorius, vielfältige Effekte zu erzielen.
Geschlagen, übers Trommelfell gestrichen, gerieben, gekratzt und gestreichelt liess er ungewöhnliche akustische Sounds entstehen. Sartorius verstand es mit grosser Virtuosität, mit ungeheuer vielfältigen Rhythmen, dynamisch vom leisesten Piano bis zum rollenden Klanggewitter, die von ihm gerühmte wunderbare Akustik der Kirche zu füllen. Das Publikum staunte über die Vielfalt der Töne und Klänge dieses herausragenden Künstlers.
Uralte Bänke
Während der in Horrenbach-Buchen lebende und arbeitende Heinrich Gartentor in angenehmer Art, in freiem, lebendigem Dialekt hinter die Mauern blicken liess, untermalte Sartorius vielseitig, fantasievoll und mit ungeheurer, beeindruckender Spielfreude die Geschichten. «Guten Abend Thun, ihr sitzt auf den ältesten Trämelbänken des Kantons Bern, aus dem Jahr 1534, und über uns liegt die älteste, 1480 erbaute Kirchenholzdecke.»
Weitere Angaben gaben dem Publikum Einblick in Distanzen, Zusammenhänge zur Scherzligkirche, zu den Künstlern und zu den rhythmisch-magischen Klängen. Alle Angaben waren exakt berechnet: Stockhorn 9,6 km, Sprungturm 1,4 km, Kander 4,2 km, Delta 3 km, Niesen 11,5 km, Julian 26,2 km, Schleuse 1, Horrenbach 9,6 km.
Dass der rhythmische Klangmagier Sartorius das Wasser liebt – er schwimmt auch im Winter in der Aare –, wurde musikalisch umgesetzt. Erzählend und musizierend gab es einiges über die Verlegung der Kander, den Bau des Staudamms, die Pionierarbeit des ersten Kraftwerks und das erste Dampfschiff zu erfahren.
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