Terry Fox, der Überlebende
Er galt als «artist's artist», also als Künstler, der vor allem in Künstlerkreisen bekannt war: Nun widmet das Kunstmuseum Bern dem 2009 verstorbenen, amerikanischen Performance-, Klang- und Konzeptkünstler Terry Fox eine Ausstellung.
Katzendirigent, Fischquäler und Schamane: Video- und Performance-Künstler Terry Fox (1943–2008) war ein bisschen von all dem. Experimentell und existenziell ist seine Kunst, die für den Moment geschaffen war.
Im Kunstmuseum Bern, in der Ausstellung «Elemental Gestures», dokumentieren jetzt Fotos, Objekte, Beschreibungen und Toninstallationen die Aktionen des unermüdlichen Tüftlers. Den Kuratoren Seraina Renz und Valerian Maly ist eine fundierte Schau gelungen, die den Spuren von Terry Fox nach Bern folgt.
Der US-Amerikaner erkannte in dem geisteskranken Berner Künstler Adolf Wölfli (1864– 1930) einen Seelenverwandten und widmete ihm einst eine Performance. Und Fox, der mehrheitlich in Kalifornien beheimatet war, kam Bern und der Schweiz nie abhanden. So übergab er 1990 im Rahmen einer Performance auf der Furka einen toten Fisch dem Gletschereis.

Lebendige Fische kamen bei einer früheren Performance zum Einsatz. In «Pisces» (1971, s. Bild) band sich Fox an Schnüren befestigte Fische an seine Gliedmassen und blieb auf dem Boden der Galerie liegen, bis die Tiere nicht mehr zappelten. Wozu diese mit Grausamkeit verbundene Körpererfahrung? «Terry Fox war sein ganzes Leben lang ein Überlebender», sagt Kurator Maly. Bereits in jungen Jahren erkrankte Fox an Lymphdrüsenkrebs. Lebenszeit, und was wir damit anstellen, war sein Thema.
Dass er Künstler werden würde, wusste Fox früh. Als Kinder hatten sein Zwillingsbruder und er angeblich Geschenke erhalten, die ihr Schicksal bestimmen sollten: Der Bruder eine Kamera – er wurde Fotograf. Fox bekam einen Malkasten.
Ausstellung: bis 5. 6., Kunstmuseum Bern. Vernissage: heute Donnerstag, 18.30 Uhr. www.kunstmuseumbern.ch
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